Nanyuki. Er war der Letzte: Sudan ist im Alter von 45 Jahren gestorben. Vom Nördlichen Breitmaulnashorn leben noch dessen Tochter und Enkelin.

Das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn der Welt ist gestorben. Der 45 Jahre alte Sudan habe zuletzt altersbedingt stark gelitten – daher hätten die Tierärzte die Entscheidung getroffen, ihn am Montag einzuschläfern, teilte das Wildtierreservat Ol Pejeta in Kenia am Dienstag mit.

„Er war ein großartiger Botschafter für seine Art“, sagte Richard Vigne, Leiter des Wildtierreservats nördlich von Nairobi. „Eines Tages wird sein Tod hoffentlich als wegweisender Moment für Naturschützer weltweit gesehen werden.“

Nur noch Tochter und Enkelin

Das Künstlerduo Gillie and Marc widmete Sudan, Najin und Fatu eine Skulptur in New York.
Das Künstlerduo Gillie and Marc widmete Sudan, Najin und Fatu eine Skulptur in New York. © dpa | Johannes Schmitt-Tegge

Nach Sudans Tod gibt es weltweit nur noch zwei Tiere dieser Unterart des Breitmaulnashorns, Sudans Tochter und Enkelin. Mithilfe künstlicher Reproduktion versuchen Wissenschaftler, unter anderem am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), den Fortbestand zu sichern. Eizellen der beiden Weibchen sollen mit vor längerer Zeit gewonnenen und eingelagerten Spermien verschmolzen werden.

Sudan wurde 1973 im heutigen Südsudan, damals noch Sudan, geboren. Er wurde gefangen genommen und zusammen mit weiteren Nashörnern in einen Zoo in Tschechien gebracht. Als jegliche Versuche der Fortpflanzung scheiterten, wurden vier der Nördlichen Breitmaulnashörner, darunter Sudan, 2009 nach Ol Pejeta gebracht. Doch auch hier klappte die natürliche Reproduktion nicht.

Gut getarnt: Wo ist hier das Tier?

Erkannt? Das Foto zeigt einen perfekt an einen Baumstamm angepassten Blattschwanz-Gecko. Viele Tierarten täuschen mit ihrem Aussehen ihre Beute und Fressfeine, um nicht entdeckt oder gefressen zu werden. Bilder verschiedener Täuschungsmanöver.
Erkannt? Das Foto zeigt einen perfekt an einen Baumstamm angepassten Blattschwanz-Gecko. Viele Tierarten täuschen mit ihrem Aussehen ihre Beute und Fressfeine, um nicht entdeckt oder gefressen zu werden. Bilder verschiedener Täuschungsmanöver. © imago/GFC Collection | GFC Collection
Auch hier ist ein Blattschwanz-Gecko zu sehen.
Auch hier ist ein Blattschwanz-Gecko zu sehen. © imago/GFC Collection | GFC Collection
Wunder der Natur: Eine perfekt getarnte Webspinne mit Eikokon, die auf Beute wartet. Das Eigelege auf der Baumrinde ist mit Pflanzenteilchen und Moos getarnt.
Wunder der Natur: Eine perfekt getarnte Webspinne mit Eikokon, die auf Beute wartet. Das Eigelege auf der Baumrinde ist mit Pflanzenteilchen und Moos getarnt. © imago/blickwinkel | G. Fischer
Und auch unter Wasser gibt es Meeresbewohner, die sich optisch ihrem Lebensumfeld anpassen und quasi unsichtbar sind. Der Pantherbutt – auch Leopard-Flunder genannt – ist ein gutes Beispiel dafür. Sein Lebensraum ist der Indo-West und Zentral-Pazifik.
Und auch unter Wasser gibt es Meeresbewohner, die sich optisch ihrem Lebensumfeld anpassen und quasi unsichtbar sind. Der Pantherbutt – auch Leopard-Flunder genannt – ist ein gutes Beispiel dafür. Sein Lebensraum ist der Indo-West und Zentral-Pazifik. © imago stock&people | imago stock&people
Der Gewöhnliche Stechrochen gleicht einem Stein auf dem Meeresboden des östlichen Atlantiks.
Der Gewöhnliche Stechrochen gleicht einem Stein auf dem Meeresboden des östlichen Atlantiks. © imago stock&people | imago stock&people
Die Tierwelt hat so manchen Trick auf Lager: Die tropischen Krabbenaugengrundeln verwirren mit den Augen auf ihren Rückenflossen mögliche Fressfeinde, während sie den Meeresboden nach Fressbarem durchwühlen.
Die Tierwelt hat so manchen Trick auf Lager: Die tropischen Krabbenaugengrundeln verwirren mit den Augen auf ihren Rückenflossen mögliche Fressfeinde, während sie den Meeresboden nach Fressbarem durchwühlen. © imago stock&people | imago stock&people
Der Vieraugen-Falterfisch oder Pfauenaugen-Falterfisch hat einen schwarzen Augenfleck am Hinterleib – ein optischer Schutz vor Fressfeinden. Denn Raubfische orientieren sich an den Augen ihrer Beutefische – und könnten so denken, dass diese in die andere Richtung flüchten.
Der Vieraugen-Falterfisch oder Pfauenaugen-Falterfisch hat einen schwarzen Augenfleck am Hinterleib – ein optischer Schutz vor Fressfeinden. Denn Raubfische orientieren sich an den Augen ihrer Beutefische – und könnten so denken, dass diese in die andere Richtung flüchten. © imago stock&people | imago stock&people
Ein bekanntes Beispiel für diese Art Tarnung ist auch das Tagpfauenauge. Die spezielle Flügelfärbung des heimischen Schmetterlings soll Fressfeinde glauben machen, in vier große Augen zu blicken. Sie sollen so abgeschreckt werden oder zumindest lange genug zögern, damit der Schmetterling flüchten kann.
Ein bekanntes Beispiel für diese Art Tarnung ist auch das Tagpfauenauge. Die spezielle Flügelfärbung des heimischen Schmetterlings soll Fressfeinde glauben machen, in vier große Augen zu blicken. Sie sollen so abgeschreckt werden oder zumindest lange genug zögern, damit der Schmetterling flüchten kann. © imago stock&people | imago stock&people
Der männliche Pfau schreckt mit seinen rund 150 geäugten Schwanzfedern mögliche Feinde ab, beeindruckt aber auch mögliche Sexualpartner.
Der männliche Pfau schreckt mit seinen rund 150 geäugten Schwanzfedern mögliche Feinde ab, beeindruckt aber auch mögliche Sexualpartner. © Getty Images | Dan Kitwood
Die Raupen des Schwalbenschwanzes gleichen mit ihrem krummen rücken und den Augenflecken einer Giftschlange.
Die Raupen des Schwalbenschwanzes gleichen mit ihrem krummen rücken und den Augenflecken einer Giftschlange. © picture-alliance / OKAPIA KG, Ge | dpa Picture-Alliance / Gladden W. Willis/OKAPIA
Mit dieser Mimikry genannten Taktik schrecken die harmlosen Raupen Feinde ab.
Mit dieser Mimikry genannten Taktik schrecken die harmlosen Raupen Feinde ab. © picture alliance / © Bruce Colem | dpa Picture-Alliance / Gary Meszaros
Farbenfroh und trickreich: Das Zwerg-Seepferdchen ist von dem Korallenzweig kaum zu unterscheiden.
Farbenfroh und trickreich: Das Zwerg-Seepferdchen ist von dem Korallenzweig kaum zu unterscheiden. © imago/imagebroker | imago stock&people
Das Chamäleon gehört sicherlich zu den bekanntesten Vertretern der Tierwelt, die beeindruckend ihre Farbe verändern können und sich somit der Umwelt anpassen.
Das Chamäleon gehört sicherlich zu den bekanntesten Vertretern der Tierwelt, die beeindruckend ihre Farbe verändern können und sich somit der Umwelt anpassen. © imago stock&people | imago stock&people
Auch die Pflanzenwelt hat einiges zu bieten: Die Fliegen-Ragwurz, eine Orchidee, lockt ihre Bestäuber an: Sie ahmt mit ihrer Blütenform die Grabwespe nach, indem sie den Sexuallockstoff der paarungswilligen Weibchen verströmt.
Auch die Pflanzenwelt hat einiges zu bieten: Die Fliegen-Ragwurz, eine Orchidee, lockt ihre Bestäuber an: Sie ahmt mit ihrer Blütenform die Grabwespe nach, indem sie den Sexuallockstoff der paarungswilligen Weibchen verströmt. © imago/blickwinkel | imago stock&people
Dieses Insekt spielt dem Fotografen ein vertrocknetes Blatt vor. Nicht ohne Grund werden sie Wandelnde Blätter genannt.
Dieses Insekt spielt dem Fotografen ein vertrocknetes Blatt vor. Nicht ohne Grund werden sie Wandelnde Blätter genannt. © imago/Arnulf Hettrich | Arnulf Hettrich
Es bedarf auch hier eines zweiten Blickes: Die Indische Stabschrecke täuscht dem Betrachter durch ihren schnurgeraden Körper einen kleinen Ast vor.
Es bedarf auch hier eines zweiten Blickes: Die Indische Stabschrecke täuscht dem Betrachter durch ihren schnurgeraden Körper einen kleinen Ast vor. © imago stock&people | imago stock&people
Perfekte Tarnung eines Falters: Der Mondvogel erinnert an einen kleinen abgebrochenen Zweig.
Perfekte Tarnung eines Falters: Der Mondvogel erinnert an einen kleinen abgebrochenen Zweig. © imago/Nature Picture Library | imago stock&people
Schau`mir in die Augen: Dieser Hornfrosch ist perfekt im Falllaub getarnt. Die Amphibien sind in Südamerika beheimatet.
Schau`mir in die Augen: Dieser Hornfrosch ist perfekt im Falllaub getarnt. Die Amphibien sind in Südamerika beheimatet. © imago/blickwinkel | imago stock&people
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Gejagt wegen des Horns

Das Nördliche Breitmaulnashorn lebte einst in Zentral- und Ostafrika. 1960 gab es der Naturschutzunion IUCN zufolge noch 2360 der Tiere in der freien Wildbahn.

Doch Nashörner werden vor allem wegen ihrer Hörner gejagt, das pulverisierte Horn gilt in vielen asiatischen Ländern als Medizin. Von dem Südlichen Breitmaulnashorn gibt es dank intensivem Tierschutz im südlichen Afrika heute mehr als 20.000. (dpa)