Washington. In den USA sterben täglich im Schnitt 315 Menschen durch Schusswaffen. Doch ein aktueller Fall aus Mississippi ist eine große Ausnahme.

Das „Le Bonheur“-Hospital in Memphis gehört zu den besten Kinderkrankenhäusern in Amerika. Für die Patientin, die am Sonntag aus dem zwei Autostunden entfernten Monroe County im Bundesstaat Mississippi eingeliefert wurde, konnten die Spezialisten allerdings nichts mehr tun. Die 13-jährige Dijonae White starb an einem Kopfschuss, der durch ihr Gehirn drang. Der Schütze: ihr neun Jahre alter Bruder.

Wie der zuständige Sheriff Cecil Cantrell berichtete, gab es unter den Geschwistern offenbar Streit über ein Video-Spiel. Weil das Mädchen den Controller nicht abgeben wollte, wurde der Bruder wütend, griff zu einer Waffe und schosse seiner Schwester in den Hinterkopf.

Mutter von Dijonae White war zum Tatzeitpunkt in anderem Zimmer

Der Vorfall ereignete sich unbemerkt von der Mutter, die sich in einem anderen Raum aufhielt. Die Mutter soll sich laut dem lokalen Fernsehsender WTVA um andere Kinder gekümmert und diese gerade gefüttert haben. Über die genauen Umstände der Tragödie gab die Polizei gestern keine Auskunft.

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    Sheriff Cantrell konnte nicht sagen, welche strafrechtlichen Konsequenzen der 9-Jährige zu befürchten hat. „So einen Fall hatten wir noch nie.“ Jedes Jahr sterben in Amerika fast 34.000 Menschen durch Schusswaffen, wie Statistiken belegen. Täglich werden im Schnitt 315 Menschen durch Schusswaffen verletzt oder getötet, darunter 46 Kinder und Jugendliche.