Köln. In Köln hat eine Straßenbahn eine zweite gerammt. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Der Fahrer stand unter Alkoholeinfluss.

Mit Alkohol im Blut hat ein Straßenbahn-Fahrer in Köln einen Auffahrunfall mit etwa 40 Verletzten verursacht. Der Verdacht auf Alkohol habe sich bei dem 55-Jährigen bestätigt, eine Blutprobe soll letzte Gewissheit bringen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Der Fahrer hatte am Donnerstagabend eine andere Bahn gerammt, die an einer Haltestelle in der Innenstadt stand. Die Bahn mit dem angetrunkenen Fahrer am Steuer entgleiste. Nach Angaben der Feuerwehr kamen 34 Menschen ins Krankenhaus, die anderen wurden am Unfallort versorgt. Bis zum Freitagmittag hatten alle Verletzten die Klinik wieder verlassen. Die meisten hätten Prellungen erlitten.

Kölner Verkehrs-Betriebe „schockiert“

Ein Kran soll die verhakten Bahnen aus den Gleisen ziehen.
Ein Kran soll die verhakten Bahnen aus den Gleisen ziehen. © dpa | Oliver Berg

Der Chef der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) äußerte sich entsetzt. Es sei „schockierend“, dass der Fahrer wohl angetrunken gewesen sei, sagte KVB-Chef Jürgen Fenske. „Es ist gestern Abend etwas passiert, was eigentlich nicht passieren darf.“ Laut KVB wird der Vorfall intern aufgeklärt. „So etwas gab es bei der KVB nach unserer Erinnerung bisher nicht“, hieß es weiter.

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Der 55 Jahre alte Fahrer sei seit 1991 bei der KVB beschäftigt und habe seinen Dienst bisher immer regelmäßig und ohne Auffälligkeiten verrichtet. „Insofern stehen wir hier auch vor einem Rätsel“, sagte Fenske. In der Bahn sei kein Alkohol gefunden worden.

Eine bundesweit gültige Verordnung für den Straßenbahnbetrieb (BOStrab) sieht vor, dass Fahrer alle drei Jahre auf ihre geistige und körperliche Eignung untersucht werden müssen. Die KVB-Straßenbahnfahrer werden laut Betriebsrat Heinz Breuer sogar in deutlich kürzeren Intervallen medizinisch gecheckt, wobei ein Alkoholproblem definitiv auffallen würde. (dpa)