Anderson. Kaylee Muthard hat sich unter Drogeneinfluss schwer selbst verletzt. Es war der traurige Höhepunkt einer Abwärtsspirale in ihrem Leben.
Vor drei Jahren war die Welt für Kaylee Muthard noch in Ordnung. Die damals 17-Jährige hatte ihr ganzes Leben noch vor sich, war in der Schule gut, hatte große Ziele. Sie wollte Meeresbiologin werden. Doch dann wurde sie krank, hatte plötzlich Herzprobleme und ging immer häufiger nicht mehr zur Schule.
Es war der Beginn einer dramatischen Abwärtsspirale, wie sie in einem Interview mit dem Magazin „Cosmopolitan“ erzählt. Sie habe sich dazu entschlossen, eine Auszeit zu nehmen. Die leere Zeit füllte sie mit Alkohol und Marihuana. Am Ende hat sich die US-Amerikanerin selbst verletzt und das Augenlicht verloren.
Sie rauchte Crystal Meth
Der Weg zur Selbstverstümmelung begann mit einem Joint, den sie mit einem Freund rauchte. Doch der habe sich anders angefühlt als sonst, sagt sie. „Ich hatte einen total seltsamen Rausch.“ Sie habe taube Lippen gehabt „und das Gefühl, als ob ich über der Erde schweben würde.“
Sie googelte nach den Symptomen und kam zu dem Schluss, dass sie offenbar Crystal Meth genommen hatte. Sie sei süchtig geworden und ihr Leben habe sich verändert. Sie habe ihren Job verloren, und auch ihre zweijährige Beziehung sei allmählich in die Brüche gegangen. Ihren Schmerz habe sie mit Alkohol und Joints bekämpft, erzählt sie.
Wie Crystal Meth den Körper zerstört
Zur Schule sei sie nie wieder gegangen. Stattdessen habe sie zum ersten Mal bewusst Crystal geraucht. Sie sei drei Tage wach gewesen, habe Halluzinationen gehabt. „Als ich in den Spiegel schaute, dachte ich, ich sehe, wie Mitesser aus meinem Gesicht herauskommen.“ Sie habe sich das Gesicht blutig gekratzt.
Irgendwann habe sie zu viel Crystal geraucht. Sie sei in eine Kirche gegangen, habe gedacht, dass dort ein Bekannter auf sie warte. Muthard, die vorher im Ecstasy-Rausch die Bibel gelesen hatte, bekam plötzlich den Einfall, etwas opfern zu müssen. „Um die Welt zu retten.“ Als Opfergabe dienten dann ihre eigenen Augen, die sie sich selbst entfernte.
Kurz danach kommt sie in die Psychiatrie. Die Ärzte diagnostizieren der heute 20-Jährigen, die nun blind durchs Leben gehen muss, eine bipolare Störung. Sie sagt: „Ich bin lieber blind als drogensüchtig. Ich musste erst mein Augenlicht verlieren, um mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen.” Die Familie hat eine Spendenseite eingerichtet, damit Muthard einen Blindenhund bekommt.
(bekö)