Hille. Auf einem Hof in Hille wurden drei Leichen gefunden. In einem Mordfall ist der Nachbar verdächtigt. Die anderen Fälle sind aber offen.

Im ostwestfälischen Hille hat es die Polizei mit einer mysteriösen Serie von Leichenfunden zu tun. Erst entdeckten die Beamten am Freitag einen getöteten 30-Jährigen, dann stießen sie bei ihren Ermittlungen am Mittwoch auf zwei weitere Leichen – auf demselben Grundstück. Nach weiteren Opfern werde die Polizei aber nicht suchen. „Wir stellen jetzt die Suchmaßnahmen ein“, sagte eine Sprecherin der Polizei Bielefeld am Donnerstag.

Eine der Leichen war etwa einen Meter tief im Waldboden vergraben. Die beiden Toten sollen an diesem Donnerstag obduziert werden. Die Identität werde vermutlich erst danach zweifelsfrei feststehen, hieß es bei der Bielefelder Polizei und Staatsanwaltschaft.

Polizei sucht zwei verschwundene Männer

Ein 51-Jähriger hatte am Dienstag gestanden, einen 30 Jahre alten Mann aus Stadthagen (Niedersachsen) mit einem Hammer erschlagen zu haben. Die Leiche war auf einem Gehöft in Hille gefunden worden, das an das Grundstück des 51-Jährigen grenzt. „Der mutmaßliche Täter und das Opfer standen in einer Geschäftsbeziehung zueinander. Das können wir jetzt sagen“, erklärte eine Polizeisprecherin am Mittwoch.

Die Beamten wollen den 51-Jährigen auch mit dem Fund der beiden am Mittwoch entdeckten Leichen konfrontieren. Die Beamten hoffen, dass der Mann sich auch dazu äußert, teilte eine Sprecherin der Polizei Bielefeld am Donnerstagmorgen mit.

Der 71 Jahre alte Besitzer des Gehöfts und ein 65-Jähriger aus dem direkten Umfeld des in Untersuchungshaft sitzenden Mannes wurden seit einigen Tagen gesucht. Die Familie des 65-Jährigen soll zuletzt im Herbst Kontakt zu ihm gehabt haben. Er soll auf dem Grundstück des Tatverdächtigen gearbeitet haben. Sollte sich herausstellen, dass es sich bei den Leichen nicht um die vermissten Männer handelt, würden die Ermittler auf den Hof zurückkehren und eventuell auch die Suche nach Leichen wieder aufnehmen.

Leichenspürhunde schlugen an

Zum Motiv gebe es erste Hinweise, allerdings waren die Informationen laut Polizei „noch zu schwammig und unkonkret“. Der 51-Jährige sei zuvor nicht durch Gewaltdelikte in Erscheinung getreten oder vorbestraft. Nach früheren Polizeiangaben hatte er die Tat zunächst bestritten. Er war am Samstag in Bayern festgenommen worden. Am Sonntag erließ ein Richter Haftbefehl wegen Mordverdachts.

Am Mittwoch war laut Polizei erneut eine Hundertschaft in Hille im Einsatz. Als sich die Beamten beim Durchsuchen des Grundstücks des 51-Jährigen einem kleinen Wäldchen näherten, schlugen die Leichenspürhunde an und führten die Ermittler zu einer kleinen Senke. Dort fanden die Beamten die zweite Leiche – und kurz darauf die dritte. (dpa)