London. Berichten zufolge ist in London die Leiche eines russischen Exilanten entdeckt worden. Die britische Anti-Terror-Polizei ermittelt.

Der russische Exilant Nikolai Glushkov ist britischen Medien zufolge tot in seiner Londoner Wohnung gefunden worden. Wie der „Guardian“ berichtet, hätten Familie und Freunde die Leiche des 68-Jährigen in der Nacht auf Dienstag entdeckt. Glushkov sei demnach eng mit dem Kreml-Kritiker Boris Beresowski befreundet gewesen, der selber 2013 tot in der Nähe von London gefunden worden war.

Die Londoner Polizei sagte der Zeitung, dass die Anti-Terror-Einheit mit einem Todesfall befasst sei – „als Vorsichtsmaßnahme wegen der Verbindungen, die der Mann gehabt haben soll.“ Eine offizielle Identifizierung des Verstorbenen stehe aber noch aus, berichtete „Metro“.

Haftstrafe wegen Geldwäsche und Betrugs

Zum jetzigen Stand der Ermittlungen gebe es zudem keine Hinweise auf eine Verbindung zum Fall in Salisbury, wo vor wenigen Tagen der frühere russische Agent Sergei Skripal und seine Tochter vergiftet worden waren und sich weiterhin in kritischem Zustand befinden.

Glushkov sei in Russland wegen Geldwäsche und Betrugs verurteilt worden und habe von 1999 an fünf Jahre in Haft gesessen. Die Strafe wurde laut „Metro“ verhängt, nachdem sich Beresowski mit dem damaligen russischen Ministerpräsidenten und heutigen Präsidenten Wladimir Putin überworfen hatte. Glushkov habe später politisches Asyl in London erhalten. (cho)