Brighton. Falschparker sind ein häufiger Grund für Ärger. Sie blockieren Wege und Parkflächen. Aber sie können nun per App angeschwärzt werden.

Mit einem einfachen Foto eines Falschparkers können Briten in Zukunft 10 britische Pfund verdienen, umgerechnet etwa 11,25 Euro. Die private Parkraumüberwachung „Car Park Management“ bewacht und bewirtschaftet Parkplätze für verschiedene Supermärkte, Fast-Food-Ketten, Fitnessstudios und andere Auftraggeber. Und sie will die Parkraumüberwachung revolutionieren, indem sie ein kleines Kopfgeld für Parksünder auslobt, berichtet der „Mirror“.

Bisher ließ „Car Park Management“ private Parkplatzwächter über die Flächen spazieren und suchte so nach Parksündern. Zum Teil wurden große Parkplätze oder Tiefgaragen auch schon durch Kamerasysteme überwacht, die automatisch die Fahrzeugkennzeichen der ein- und ausfahrenden PKWs mitlesen. Nun kommt potenziell jeder andere Verkehrsteilnehmer als Wächter hinzu, der ein Smartphone in seiner Tasche trägt.

Entschleunigung: Verlassene Parkplätze

Im Hintergrund sind die Lichter der Millionenmetropole Hongkongs zu sehen. Der Großstadtlärm ist zu erahnen. Im Vordergrund ist ein leerer Parkplatz abgebildet und vermittelt eine angenehme Einsamkeit und Ruhe. Der Bildband „Solitude“ von Fotograf Erik Chmil versammelt ähnliche Orte – gefunden auf der ganzen Welt. Wir zeigen eine Auswahl.
Im Hintergrund sind die Lichter der Millionenmetropole Hongkongs zu sehen. Der Großstadtlärm ist zu erahnen. Im Vordergrund ist ein leerer Parkplatz abgebildet und vermittelt eine angenehme Einsamkeit und Ruhe. Der Bildband „Solitude“ von Fotograf Erik Chmil versammelt ähnliche Orte – gefunden auf der ganzen Welt. Wir zeigen eine Auswahl. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
Ligurien in Italien, 2007.
Ligurien in Italien, 2007. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
Chicago, USA, 2012.
Chicago, USA, 2012. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
Barcelona, Spanien, 2011.
Barcelona, Spanien, 2011. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
Pueblo, USA, 2008.
Pueblo, USA, 2008. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
Cefalù, Italien, 2016.
Cefalù, Italien, 2016. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
Der Bildband „Solitude“ mit 156 Seiten und 80 Abbildungen ist im <a href=Hirmer Verlag (www.hirmerverlag.de) erschienen und kostet 39,90 Euro." title="Der Bildband „Solitude“ mit 156 Seiten und 80 Abbildungen ist im Hirmer Verlag (www.hirmerverlag.de) erschienen und kostet 39,90 Euro." loading="lazy" />
Der Bildband „Solitude“ mit 156 Seiten und 80 Abbildungen ist im Hirmer Verlag (www.hirmerverlag.de) erschienen und kostet 39,90 Euro. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
Erik Chmil bereiste jahrelang die Welt – auf der Suche nach dem richtigen Moment: Autofreie Parkplätze und -flächen auf starke Art und Weise in Szene zu setzen.
Erik Chmil bereiste jahrelang die Welt – auf der Suche nach dem richtigen Moment: Autofreie Parkplätze und -flächen auf starke Art und Weise in Szene zu setzen. © © Erik Chmil | © Erik Chmil
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Die 11,25 Euro je Foto, die „Car Park Management“ den Nutzern seiner App verspricht, lohnen sich für das Unternehmen. So können Wachkräfte eingespart werden und kleine Parkplätze mit in die Überwachung genommen werden. Und die Rechnung für Falschparker, die „Car Park Management“ verschickt, kostet umgerechnet 67,50 Euro. Wenn der Parksünder nicht innerhalb von zwei Wochen zahlt, werden daraus saftige 112,50 Euro.

Deutsche Apps bisher ohne Belohnung

Der Geschäftsführer des Unternehmens, James Randall, verteidigte den Vorstoß mit der App: „Das Problem ist nicht die App, sondern das sind die Fahrer, die sich nicht an die Regeln auf Privateigentum halten.“

In Deutschland bieten die private App „Wegeheld“ und die „Ordnungsamt-Online“-App vom Land Berlin einen ähnlichen Dienst. Hier werden die Parkplatzpetzen allerdings nicht mit einer Belohnung gelockt. Die Zielgruppe dieser Angebote sind Bürger, die sich über rücksichtslos abgestellte PKWs auf Fahrradstreifen oder Rettungswegen ärgern. (dahe)