Kapstadt. Die „Brücke ins Nichts“ ist zu einem Wahrzeichen Kapstadts geworden. Nun soll der Touristenmagnet nach 40 Jahren fertiggestellt werden.

Von Kapstädtern als hässliches Überbleibsel verschmäht, von Filmemachern geliebt, bei Touristen ein begehrtes Objekt für Schnappschüsse: Die unvollendete Autobahnbrücke im Zentrum der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt soll nach mehr als 40 Jahren endlich fertiggestellt werden.

Seit 1977 steht die funktionslose Überführung in der Nähe der berühmten V&A Waterfront. Warum ihr Bau damals abgebrochen wurde, ist nicht vollkommen klar. Es heißt, die Ingenieure hätten einen Rechenfehler gemacht, der nicht mehr zu beheben war. Andere behaupten, der Stadt sei damals das Geld ausgegangen. Inzwischen ist die „Brücke ins Nichts“ ein Wahrzeichen Kapstadts geworden, wenn auch eins in Anführungsstrichen.

Brücke soll an Autobahn angeschlossen werden

Für viele Jahre überlegte die Stadt, wie man die abgesperrte, halbe Brücke wieder nutzbar machen könne. Seit Jahren finden auf ihr hauptsächlich Drehs für die Film-, Werbe- und Musikindustrie statt. Kürzlich trafen die Behörden eine Entscheidung: Die Brücke soll an die existierende Autobahn angeschlossen werden, um den Verkehr in der Innenstadt zu beruhigen.

Dürre in Kapstadt – Wasser rationiert

In Südafrika leidet die Region um Kapstadt unter einer der schlimmsten Dürren seit mehr als 100 Jahren. Anzeigentafeln machen die Bewohner auf die Wasserbeschränkungen aufmerksam, die auch Auswirkungen auf Urlauber haben können.
In Südafrika leidet die Region um Kapstadt unter einer der schlimmsten Dürren seit mehr als 100 Jahren. Anzeigentafeln machen die Bewohner auf die Wasserbeschränkungen aufmerksam, die auch Auswirkungen auf Urlauber haben können. © REUTERS | REUTERS / MIKE HUTCHINGS
In der Millionenstadt Kapstadt wird die Wassserversorgung wegen der anhaltenden Dürre drastisch reduziert. Am 1. Februar sind die Vorgaben zum Wasserverbrauch wiederholt verschärft worden: Hotels sind dazu angehalten, den Wasserverbrauch stark zu reduzieren, wie South African Tourism erklärt.
In der Millionenstadt Kapstadt wird die Wassserversorgung wegen der anhaltenden Dürre drastisch reduziert. Am 1. Februar sind die Vorgaben zum Wasserverbrauch wiederholt verschärft worden: Hotels sind dazu angehalten, den Wasserverbrauch stark zu reduzieren, wie South African Tourism erklärt. © dpa | Kristin Palitza
Privathaushalte dürfen ab 1. Februar täglich nur noch 50 Liter Frischwasser pro Person verbrauchen.
Privathaushalte dürfen ab 1. Februar täglich nur noch 50 Liter Frischwasser pro Person verbrauchen. © dpa | Kristin Palitza
Das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Wäschewaschen, Kochen und Klospülen reichen. In Deutschland liegt der Verbrauch bei mehr als 120 Litern pro Person und Tag.
Das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Wäschewaschen, Kochen und Klospülen reichen. In Deutschland liegt der Verbrauch bei mehr als 120 Litern pro Person und Tag. © dpa | Kristin Palitza
Mandla Qosholo, 25, die im südafrikanischen Armenviertel Khayelitsha außerhalb von Kapstadt lebt, muss täglich Wasser in 25-Liter-Eimern von einem kommunalen Wasserhahn schleppen. Ihre armselige Hütte hat weder Küche noch Bad.
Mandla Qosholo, 25, die im südafrikanischen Armenviertel Khayelitsha außerhalb von Kapstadt lebt, muss täglich Wasser in 25-Liter-Eimern von einem kommunalen Wasserhahn schleppen. Ihre armselige Hütte hat weder Küche noch Bad. © dpa | Kristin Palitza
Anwohner aus Kapstadt stehen mit Gallonen für Wasser an. Sie sind aufgefordert, höchstens zwei Minuten zu duschen. Für die Klospülung soll nur noch Brauchwasser genutzt werden, etwa jenes aus der Dusche.
Anwohner aus Kapstadt stehen mit Gallonen für Wasser an. Sie sind aufgefordert, höchstens zwei Minuten zu duschen. Für die Klospülung soll nur noch Brauchwasser genutzt werden, etwa jenes aus der Dusche. © dpa | -
Bürger füllen Wasserkanister an einer natürlichen Quelle in Kapstadts Vorort Newlands.
Bürger füllen Wasserkanister an einer natürlichen Quelle in Kapstadts Vorort Newlands. © dpa | Kristin Palitza
Polizisten passen auf, dass nicht zuviel Wasser abgefüllt wird.
Polizisten passen auf, dass nicht zuviel Wasser abgefüllt wird. © dpa | Bram Janssen
Bereits seit einigen Monaten gibt es Maßnahmen, um den Wasserverbrauch zu senken. So ist auch dieses Schwimmbad in Newlands geschlossen worden. Der Pool bleibt leer.
Bereits seit einigen Monaten gibt es Maßnahmen, um den Wasserverbrauch zu senken. So ist auch dieses Schwimmbad in Newlands geschlossen worden. Der Pool bleibt leer. © dpa | Kristin Palitza
Aufgrund der Wasserknappheit müssen Autofahrer in Kapstadt ihre Autos wasserlos waschen. Sie müssen auf Reinigungsmittel zurückgreifen, die ohne Wasser nutzbar ist.
Aufgrund der Wasserknappheit müssen Autofahrer in Kapstadt ihre Autos wasserlos waschen. Sie müssen auf Reinigungsmittel zurückgreifen, die ohne Wasser nutzbar ist. © dpa | Kristin Palitza
Südafrikas Tourismusmetropole Kapstadt droht wegen einer anhaltenden Dürre weiter eine Abschaltung der Wasserversorgung im Juli. Die sogenannte „Stunde Null“ könne nur vermieden werden, wenn alle Bürger sich künftig noch strikter an die strengen Wassersparmaßnahmen hielten, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Alderman Ian Neilson am Donnerstag.
Südafrikas Tourismusmetropole Kapstadt droht wegen einer anhaltenden Dürre weiter eine Abschaltung der Wasserversorgung im Juli. Die sogenannte „Stunde Null“ könne nur vermieden werden, wenn alle Bürger sich künftig noch strikter an die strengen Wassersparmaßnahmen hielten, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Alderman Ian Neilson am Donnerstag. © REUTERS | REUTERS / MIKE HUTCHINGS
Auch für Hotels wäre dann nicht mehr von einer unbeschränkten Trinkwasserversorgung auszugehen.
Auch für Hotels wäre dann nicht mehr von einer unbeschränkten Trinkwasserversorgung auszugehen. © dpa | Kristin Palitza
Aufgrund einer dreijährigen Dürre sind die Trinkwasserreservoire der Region fast leer. Niedriger Wasserpegel auch im Molteno Reservoir im Zentrum Kapstadts.
Aufgrund einer dreijährigen Dürre sind die Trinkwasserreservoire der Region fast leer. Niedriger Wasserpegel auch im Molteno Reservoir im Zentrum Kapstadts. © dpa | Kristin Palitza
Trauriger Anblick: Abgestorbene Bäume sind an dem in weiten Teilen trockenen Speichersee Theewaterskloof zu sehen. Das Foto entstand bereits im Mai 2017.
Trauriger Anblick: Abgestorbene Bäume sind an dem in weiten Teilen trockenen Speichersee Theewaterskloof zu sehen. Das Foto entstand bereits im Mai 2017. © dpa | Halden Krog
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Dazu sollen elf Wolkenkratzer mit fast 4000 Wohnungen entlang der Küstenlinie hochgezogen werden, an der die Stadt auf den Atlantik trifft. Die Idee ist, den Lückenschluss teils durch den Verkauf der Apartments zu finanzieren.

Ein bisschen müssen sich Einwohner und Besucher aber noch gedulden: Das 8,6 Milliarden Rand (ca. 590 Millionen Euro) teure Bauprojekt ist erst für Ende 2020 geplant. (dpa)