Neukirchen. Eine unfassbare Tragödie: Drei junge Geschwister ertrinken 2016 in einem Teich. Dem Bürgermeister wird nun Fahrlässigkeit vorgeworfen.

Nach der Tragödie um drei in einem Dorfteich ertrunkene Geschwister ist Anklage gegen den Bürgermeister von Neukirchen (Hessen) erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Marburg wirft Klemens Olbrich (CDU) fahrlässige Tötung vor, wie ein Behördensprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mitteilte. Das Amtsgericht in Schwalmstadt muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen und ein Prozess eröffnet wird.

Kuscheltiere und Kerzen sind im Ortsteil Seigertshausen neben einem Schild mit der Aufschrift
Kuscheltiere und Kerzen sind im Ortsteil Seigertshausen neben einem Schild mit der Aufschrift "Warum?" vor dem Teich abgelegt, in dem am 18.06.2016 drei Geschwister ertranken. (Archivbild) © dpa | Uwe Zucchi

Der Rathaus-Chef als Verantwortlicher für Sicherungsmaßnahmen habe es versäumt, den Löschteich als potenzielle Gefahrenquelle abzusichern und einzuzäunen. Die Staatsanwaltschaft geht in ihrem Ermittlungsergebnis davon aus, dass es dem Bürgermeister bekannt war, dass das Areal rund um den Teich als Freizeit- und Spielfläche genutzt worden sei.

Am Abend des 18. Juni 2016 waren die Kinder im Alter von fünf, acht und neun Jahren ertrunken. Gegen die Mutter, die ihre Aufsichtspflicht verletzt haben könnte, ist das Ermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen, wie Behördensprecher Nicolai Wolf sagte. (dpa)