Parkland. Ein 19-Jähriger schoss an einer High School in Florida um sich. 17 Menschen starben, darunter auch Schüler. Der Täter ist gefasst.

17 Menschen haben durch die Schüsse eines 19-Jährigen an einer High School in Parkland im US-Bundesstaat Florida ihr Leben verloren. Mindestens ein Dutzend weitere sind zum Teil schwer verletzt worden, sagte der zuständige Bezirkssheriff Scott Israel am Mittwoch, nur Stunden nach der Tat. Nach Krankenhausangaben werden noch 14 Menschen stationär behandelt, drei von ihnen seien im kritischen Zustand.

Der Schütze wurde anschließend festgenommen und abgeführt. Er habe sich ohne Widerstand festnehmen lassen. In sozialen Netzwerken machten Bilder die Runde, auf denen ein Mann zu sehen ist, der von Polizisten in Handschellen abgeführt wird.

Mutmaßlicher Täter war der Schule verwiesen worden

„Es handelt sich nicht um einen derzeit an der Schule befindlichen Schüler“, betonte Israel. Allerdings sei der junge Mann früher an der Schule gewesen und aus disziplinarischen Gründen der Einrichtung verwiesen worden. Genaue Gründe für die Maßnahme nannte der Sheriff nicht. Ein Lehrer hatte Medienvertretern gesagt, der Junge sei als Sicherheitsrisiko angesehen worden und habe schon vor seiner Entlassung das Gelände nicht mit einem Rucksack betreten dürfen.

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An der Schule spielten sich nach den Schüssen entsetzliche Szenen ab. Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte Verletzte auf Tragen zu Krankenwagen transportierten. „Es ist chaotisch“, schrieb Sheriff Israel auf Twitter. Nach seinen Angaben wurden 13 Menschen im Schulgebäude und zwei weitere auf der Straße vor dem Gebäude erschossen. Zwei weitere Menschen seien im Krankenhaus ihren Schussverletzungen erlegen.

Berichte: Täter setzte offenbar halbautomatische Waffe ein

Der Täter habe große Mengen Munition bei sich gehabt. Nach Medienberichten benutzte er eine halbautomatische Waffe des Typs AR-15 - oder einen Nachbau dieses Modells. Diese Waffe wurde auch bei anderen Aufsehen erregenden Bluttaten benutzt, etwa im vergangenen Jahr in Las Vegas, als bei einem Massaker 59 Menschen starben.

Viele der insgesamt mehr als 3000 Schüler der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland verließen die Schule unverletzt. Die Schülergruppen wurden von bewaffneten Polizisten begleitet. Augenzeugen berichteten, im Schulhaus der Highschool sei „eine Menge Blut“ zu sehen gewesen.

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    Schüler fragten Eltern per SMS nach Rat

    Am Rande des weiträumig abgesperrten Areals warteten Eltern voller Sorge auf ihre Kinder. Die Schule wird von Schülern der Jahrgänge neun bis zwölf besucht, sie gilt als angesehen. Viele Schüler schrieben aus dem Schulgebäude SMS-Nachrichten an ihre Eltern und fragten nach Rat, da sie Schüsse gehört hätten.

    US-Präsident Donald Trump ließ sich nach Angaben des Weißen Hauses über die Lage in Florida unterrichten. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Betroffenen“, hieß es in einer Stellungnahme. Das Weiße Haus sagte wegen der Entwicklung in Florida die täglich stattfindende Pressekonferenz mit Regierungssprecherin Sarah Sanders ab.

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    Polizei verhinderte mögliche Bluttat in Washington

    Im US-Bundesstaat Washington wurde bereits am Dienstag eine mögliche Bluttat an einer Oberschule verhindert, wie die Polizei der Stadt Everett am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Die Großmutter eines 18-Jährigen alarmierte die Polizei, nachdem sie entsprechende Hinweise im Tagebuch ihres Enkels sowie ein in einem Gitarrenkoffer verstecktes Gewehr entdeckt hatte.

    Er könne das Massaker kaum erwarten und hoffe, dabei so viele Menschen wie möglich zu töten, zitierte die Lokalzeitung „The Herald“ aus den Tagebucheinträgen des Schülers. Bei der Durchsuchung des Hauses der Großmutter fand die Polizei neben dem Gewehr auch selbstgebaute Sprengsätze. Der 18-Jährige wurde den Angaben zufolge am Dienstag in der Schule festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

    Erst vor drei Wochen waren in Kentucky zwei Schüler durch Kugeln ums Leben gekommen. Regierung und Parlament haben Forderungen nach einer Verschärfung von Waffengesetzen bisher stets eine Absage erteilt. Das republikanisch regierte Florida gehört zu den Bundesstaaten mit eher laxen Waffengesetzen. (dpa)