Essen/Gelsenkirchen. Junge Männer aus Essen und Gelsenkirchen sind wegen mehreren Vergewaltigungen festgenommen worden. Ein 18-Jähriger wird noch gesucht.

Nach mehreren sexuellen Übergriffen auf Schülerinnen in Essen und Gelsenkirchen hat die Polizei drei junge Männer festgenommen. Insgesamt ermittelt die Polizei gegen fünf Männer: Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, seien drei Tatverdächtige in Untersuchungshaft gekommen, ein 16-Jähriger ist auf freiem Fuß und nach einem weiteren Tatverdächtigen fahndet die Polizei mit einem Foto.

Dabei handelt es sich laut Polizei um den 18 Jahre alten Dean Martin Lauenburger aus Gelsenkirchen. Die Ermittler nannten seinen Namen bei der Pressekonferenz und zeigten ein Foto des Verdächtigen.

„Besonders abscheuliche und brutale Straftaten“

Polizeisprecher Lars Lindemann sprach am Mittwochmittag auf der Pressekonferenz von „besonders abscheulichen und brutalen Straftaten“, die durch die Gruppe junger Männer begangen worden seien.

Die Masche der Täter: Einer der jungen Männer aus dem sozialen Umfeld der Mädchen soll Kontakt zu ihnen gesucht haben. Er habe Vertrauen aufgebaut, sie dann irgendwann überredet, zu den anderen jungen Männern ins Auto zu steigen.

Sie fuhren an einen abgelegenen Ort, nahmen ihren Opfern das Handy ab. Dann kam es zu den sexuellen Übergriffen. Teilweise fuhren sie die Opfer danach sogar noch nach Hause. Auf die Frage, wie lange die Mädchen in der Gewalt der Männer waren, sagte Milva Schonhauer, Kriminaloberkommissarin: „Es wird sich um Stunden gehandelt haben.“

Sexuelle Übergriffe an abgelegenen Orten

So erstattete eine 16-Jährige am 29. Dezember Anzeige bei der Polizei in Gelsenkirchen. Sie gab an, dass sie am Tag zuvor vergewaltigt wurde. Sie war mit einem ihr bekannten 18-Jährigen unterwegs. Er habe sie überredet mit weiteren jungen Männern im Auto durch die Gegend zu fahren. Schließlich sei es zu sexuellen Handlungen in einem Wald gekommen.

Eine 16-Jährige erstattete am 17. Januar in Essen Anzeige. Auch sie sei mit den jungen Männern im Auto gefahren, schilderte sie den Ermittlern. Dann sei sie auf einem Feld in Essen vergewaltigt worden.

Polizei bittet mögliche Opfer um Hinweise

Derzeit sind der Polizei zwei vollendete und drei nicht vollendete Vergewaltigungen bekannt. Die Ermittler gehen allerdings von einer Dunkelziffer aus – und bitten, dass sich mögliche weitere Opfer bei der Polizei melden (0201/8290).

Insgesamt sollen fünf Männer im Alter von 16 bis 23 Jahren an den Übergriffen beteiligt gewesen sein. Die Fälle, zu denen ermittelt wird, sollen sich in diesem und im letzten Jahr ereignet haben.