Münster/Helsinki. Im Eurojackpot lagen 90 Millionen Euro – und damit der Höchstgewinn. Wir klären, warum es die Grenze gibt und weitere Lotto-Fragen.

Der Eurojackpot wurde am Freitag erneut mit der Rekordsumme von 90 Millionen Euro ausgespielt. Seit elf Wochen wurde der Hauptgewinn der Lotterie nicht mehr ausgezahlt, zum fünften Mal in Folge liegt die größtmögliche Gewinnsumme im Jackpot.

Mit den Gewinnzahlen 6-11-12-21-41 und den beiden Eurozahlen 1 und 2 lag ein Spieler nach elf Wochen ohne Hauptgewinn dieses Mal richtig, wie Westlotto am Freitagabend nach der Ziehung in Helsinki mitteilte. „Das ist der höchste Lotteriegewinn, der in Bayern jemals erzielt worden ist“, teilte Westlotto mit. Zwei Spielteilnehmer aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durften sich über Gewinne von jeweils mehr als 6 Millionen Euro freuen.

Mehr als 90 Millionen Euro gehen nicht in dieser Lotto-Variante. Mittlerweile können Tipper auch in der zweiten Gewinnklasse 23 Millionen Euro gewinnen. Dieser "kleine" Jackpot wächst, seitdem die erste Gewinnklasse bis zur Obergrenze gefüllt ist.

Doch wie sind die Chancen für Spieler und wie unterscheidet sich der Eurojackpot vom klassischen Lotto „6 aus 49“? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Bis wann können Tipper freitags Eurojackpot spielen?

Der Annahmeschluss für den Eurojackpot variiert je nach Bundesland - sowohl online als auch im Lotto-Laden.

BundeslandAnnahmeschluss am Freitag
Baden-Württemberg19.00 Uhr
Bayern19.00 Uhr
Berlin18.45 Uhr
Brandenburg18.40 Uhr
Bremen18.45 Uhr
Hamburg18.44 Uhr
Hessen19.00 Uhr
Mecklenburg-Vorpommern18.45 Uhr
Niedersachsen18.50 Uhr
Nordrhein-Westfalen18.59 Uhr
Rheinland-Pfalz18.45 Uhr
Saarland18.45 Uhr
Sachsen18.45 Uhr
Sachsen-Anhalt18.45 Uhr
Schleswig-Holstein18.45 Uhr
Thüringen19.00 Uhr

Wie viel können Lotto-Spieler beim Eurojackpot gewinnen?

Der Maximalgewinn beim Eurojackpot liegt bei 90 Millionen Euro. Der Grund für die Deckelung ist auch die Prävention der Spielsucht – Spielsüchtige sollten nicht mit zu hohen Gewinnen gelockt werden.

Die Obergrenze wurde bei der Betriebslizenz für die Lotterie festgelegt, wie ein Sprecher von Westlotto unserer Redaktion sagte. So ist es auch zu erklären, dass andere europäische Lotterien andere Obergrenzen bei Gewinnen haben.

Beim Eurojackpot wachsen auch die Jackpots in unteren Gewinnklassen an, wenn ein Gewinn nicht ausgespielt wird.

Wie hoch sind die Chancen auf einen Gewinn?

Den Eurojackpot knackt, wer sein Kreuzchen an sieben Stellen richtig setzt. Dabei müssen 5 aus 50 sowie 2 aus 10 Zahlen korrekt getippt werden. Daraus gibt sich eine rechnerische Chance auf den Gewinn in der ersten Gewinnklasse von etwa 1 zu 96 Millionen.

Wird der Jackpot mehrfach nicht geknackt, gibt es keine Zwangsausschüttung. Dafür wandern die Einnahmen in kleine Jackpots in unteren Gewinnklassen. Um diese zu knacken, sind dann weniger richtige Tipps nötig.

Was sind die Unterschiede zum Lotto „6 aus 49“?

Beim Lotto „6 aus 49“ liegen die Gewinnchancen auf sechs Richtige plus Superzahl – also einen Gewinn in der obersten Gewinnklasse – bei 1 zu 140 Millionen. Somit ist die Chance auf einen Gewinn in dieser Klasse deutlich geringer als beim Eurojackpot. Allerdings: Wird der Jackpot mehrmals nicht geknackt, gibt es eine Zwangsausschüttung. Dann gewinnt der Spieler mit den meisten Richtigen den Jackpot.

Auch beim Preis gibt es Unterschiede. Bei „6 aus 49“ kostet ein getipptes Feld einen Euro, beim Eurojackpot sind es zwei Euro. Hinzu kommen in beiden Fällen noch Bearbeitungsgebühren.

Wo kann man Eurojackpot spielen?

Die Lotterie wird in 18 europäischen Ländern angeboten, darunter auch in Deutschland. Zuletzt neu dazu gekommen ist im September 2017 Polen. Am Eurojackpot teilnehmen kann man in Deutschland in jeder üblichen Lottoannahmestelle.

Wann werden die Zahlen zum Eurojackpot gezogen?

Der Eurojackpot wird seit 2012 jeden Freitag um 21 Uhr in Helsinki (Finnland) gezogen.

Wurde der Eurojackpot bereits in Deutschland geknackt?

Den Lottogewinn-Rekord für Deutschland teilen sich ein Tipper aus Baden-Württemberg und einer aus Nordrhein-Westfalen. Im Oktober 2016 hatte ein Spieler aus dem Schwarzwald seinen Glückstipp abgegeben – und die 90 Millionen Euro abgeräumt. Und im Februar 2020 durfte sich eine Person aus NRW über den Mega-Gewinn freuen. Erst nach mehreren Wochen meldete sich der Gewinner, der jedoch anonym bleiben will.

(mit dpa)