Cape Canaveral. Am US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ist die Space-X-Großrakete „Falcon Heavy“ zum Jungfernflug gestartet. An Bord: ein E-Auto.

Die Großrakete „Falcon Heavy“ des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hat am Dienstag nach mehrstündiger Verzögerung zu ihrem Jungfernflug abgehoben. Nach rund 70 Kilometern Flug wurden die Antriebsraketen der ersten Zündstufe unter dem frenetischen Jubel Zehntausender Schaulustiger abgekoppelt.

Das Unternehmen schießt mit der Rakete ein E-Auto der Marke Tesla ins All. Der Jungfernflug wurde von derselben Abschussrampe aus gestartet wie einst die Mond-Mission Apollo und später die Flüge der Space-Shuttles. Die 70 Meter hohe „Falcon Heavy“ kann laut SpaceX mit rund 60 Tonnen doppelt soviel Fracht ins Weltall mitnehmen wie die leistungsfähigste Lastenrakete, die momentan im Einsatz ist. In früheren Jahrzehnten hatten allerdings sowohl Amerikaner als auch Sowjets bereits größere Raketen im Einsatz.

Space X streamte den „Falcon Heavy“-Flug live auf Youtube:

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Testflug ohne Raumfahrer

Das System ist erst im Anfangsstadium. Später sollen unter anderem Weltraumtouristen mit der „Falcon Heavy“ ins All transportiert werden. Irgendwann soll die Rakete bis zum Mars fliegen.

Der jetzige Testflug findet ohne Raumfahrer statt. Dafür stellte Musk einen kirschroten Elektro-Roadster aus seinem Privatbesitz zur Verfügung. Das Auto wird mit der Raumkapsel auf eine Erde-Mars-Umlaufbahn gebracht und dort möglichst lange bleiben. Im Autoradio lief eine Endlosschleife von David Bowies Welthit „Space Oddity“ („Ground Countrol to Major Tom“). Normalerweise werden bei solchen Testmissionen Betonplatten oder Stahlteile als Ladung mitgenommen. „Wir dachten, es sei lohnender, ein bisschen Spaß zu machen“, begründete SpaceX die Aktion.

Drei Antriebsraketen sollen wiederverwendbar sein

Die drei Antriebsraketen der ersten Zündstufe mit insgesamt 27 Motoren sollen zur Erde zurückkehren und wiederverwendbar sein. Ihre Schubkraft ist vergleichbar mit der von 18 Jumbo-Jets. Die Vorbereitungen zu dem Jungfernflug wurden von einem enormen Medieninteresse und Zehntausenden Schaulustigen

Musk ist mit seiner Super-Rakete bereits fünf Jahre im zeitlichen Rückstand. Der erste Start war ursprünglich für 2013 geplant gewesen. (dpa)