Taipeh. Nach einem starken Erdbeben der Stärke 6,4 in Taiwan ist ein Hotel eingestürzt. Laut Berichten gibt es Tote und zahlreiche Verletzte.

Bei dem starken Erdbeben an der Ostküste von Taiwan sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, mehr als 100 sollen verletzt worden sein. Das berichteten Behörden am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit). Ein Hotel in der Stadt Hualian stürzte nach Angaben der Feuerwehr ein. Mindestens drei Menschen galten noch als eingeschlossen.

Zunächst war von 29 Personen in dem Hotel die Rede gewesen. Das Beben hatte laut US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,4 und ereignete sich am Dienstag nach Ortszeit kurz vor Mitternacht (16.50 Uhr MEZ).

Mehrere Beben in den vergangenen Tagen

Das Zentrum des Bebens lag in einer Tiefe von weniger als zehn Kilometern, etwa 20 Kilometer nordöstlich der Stadt Hualian an der Ostküste Taiwans. Bereits in den vergangenen Tagen hatte in der Region wiederholt die Erde gebebt. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht.

Die Erdbebenwarte Taiwans gab die Stärke mit 6,0 an. Der Erdstoß war auf der gesamten Insel zu spüren, in der Hauptstadt Taipeh mit einer Stärke von 3,0. USGS meldete zudem ein Nachbeben der Stärke 5,1.

Stromausfälle und aufgerissene Straßen

Berichten zufolge wurden in Hualian mehrere Gebäude beschädigt. Auf Fernsehbildern war ein Gebäude zu sehen, dass sich stark zur Seite neigt, auf einer Seite sind Mauern in sich zusammengesackt.

Der Lokalsender ETTV berichtete, mindestens 29 Menschen seien in dem Hotel eingeschlossen, die Rettungsarbeiten seien im Gang. Andere auf Twitter verbreitete Fotos zeigten aufgerissene Straßen. In Hunderten Haushalten fiel der Strom aus, berichtete die Nachrichtenagentur CNA.

1999 starben 2400 Menschen bei Erdbeben

In der Nähe von Taiwan treffen zwei tektonische Platten aufeinander, auf der Insel bebt immer wieder die Erde. Ein Beben der Stärke 7,3 erschütterte Taiwan im September 1999. Damals starben dort mehr als 2400 Menschen.

2016 kamen im Süden Taiwans bei einem Beben der Stärke 6,4 in der Nähe der Stadt Kaohsiung 116 Menschen ums Leben. Mehrere Hochhäuser waren eingestürzt. Die Behörden machten Pfusch am Bau und nicht eingehaltene Vorschriften zum Erdbebenschutz mitverantwortlich. (dpa)