Minneapolis. US-Popstar Justin Timberlake war die Attraktion der Halbzeitshow beim Super Bowl. Die Spieler verzichteten diesmal auf Knie-Protest.
US-Sänger Justin Timberlake (37) hat in der Halbzeitshow beim Super Bowl im eiskalten Minneapolis kräftig eingeheizt.
Vor mehr als 70.000 Zuschauern im Bank Stadium und einem Millionenpublikum an den Bildschirmen stand der 37-Jährige beim Endspiel der Football-Teams New England Patriots und den Philadelphia Eagles fast 14 Minuten im Rampenlicht. Außenseiter Philadelphia gewann mit 41 zu 33 Punkten.
Die Show war ein Medley seiner größten Hits, darunter „Can’t Stop the Feeling“, „SexyBack“, „Cry Me a River“ und „Rock Your Body“. In der Heimatstadt von Prince zollte er auch dem im April 2016 gestorbenen Star Tribut. Auf einer riesigen Leinwand in lila Licht getaucht erschien der „Purple Rain“-Sänger.
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Pink sang die Nationalhymne
Es war Timberlakes dritter Super-Bowl-Einsatz. 2001 war er mit seiner ehemaligen Boygroup ‘N Sync aufgetreten, 2004 mit der Sängerin Janet Jackson. Bei ihrem Duett am Ende der Show kam es zu einem Skandal, als Timberlake einen Teil des Oberteils Jacksons abriss und ihre Brust entblößte. Der Vorfall machte als „Nipplegate“ Schlagzeilen, die Musiker sprachen von einem defekten Kostüm Jacksons. Diesmal lief bei Timberlakes Auftritt alles glatt.
Auch US-Sängerin Pink (38) trug vor dem Anpfiff des Spiels die US-Nationalhymne mit starker Stimme vor. Tage zuvor hatte sie auf Instagram erklärt, dass sie gegen eine Grippe ankämpfe und sich um ihre Stimme sorge.
Spieler blieben bei der Hymne stehen
Anders als bei vielen Saisonspielen haben beim Super Bowl keine NFL-Profis aus Protest gegen Polizeigewalt und soziale Ungleichheit das Knie gebeugt. Die kompletten Teams der New England Patriots und der Philadelphia Eagles blieben, als Pink die Hymne sang.
Die Aktionen hatten 2016 begonnen. Colin Kaepernick, damals Quarterback der San Francisco 49ers, hatte sich als erster Spieler hingekniet. In den Wochen und Monaten schlossen sich Dutzende Spieler an, auf dem Höhepunkt der Proteste waren es etwa 200. Seit dem Herbst 2017 war die Welle abgeebbt.
Trump schickte eine Grußbotschaft
Die Aktionen hatten auch US-Präsident Donald Trump auf den Plan gerufen, der die Spieler über Twitter und in Ansprachen beschimpft und von den Clubbossen die Entlassung Protestierender gefordert hatte. Trump forderte die Liga dazu auf, die Proteste zu verbieten, die NFL folgte ihm aber nicht.
Unmittelbar vor dem Spiel hatte Trump in einer Grußbotschaft indirekt angemahnt, während der Nationalhymne zu stehen. Ausdrücklich dankte er in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Mitteilung den Soldaten der USA. Diesen Helden schulde man den größten Respekt dafür, dass sie die Freiheit des Landes und die amerikanische Lebensart verteidigten.
„Ihr Opfer ist in jeden Stern und jeden Streifen unserer Flagge gestickt“, erklärte Trump. „Ihnen danken wir für unsere Freiheit, während wir stolz während der Nationalhymne stehen.“ (dpa)