Johannesburg. Stromausfall unter Tage: In Südafrika sitzen 900 Kumpel tief in einer Goldmine fest. Wie lange müssen dort sie auf ihre Rettung warten?

Mehr als 900 Bergarbeiter sind nach Angaben einer südafrikanischen Gewerkschaft in einer Goldmine eingeschlossen. Die Kumpel säßen seit Mittwochabend nach einem Stromausfall unter Tage in dem Bergwerk in der Provinz Freistaat fest, teilte die Gewerkschaft AMCU am Donnerstag auf Twitter mit. Ein Sprecher der Betreiberfirma Sibanye-Stillwater ging davon aus, dass es den Eingeschlossenen gut gehe.

James Wellsted sagte dem Sender ANN7, „sie sind wahrscheinlich müde, aber ich glaube, es geht allen gut“. Bislang konnten 64 Kumpel gerettet werden, aber etwa 900 seien noch unter Tage, fügte er hinzu. Ein schwerer Sturm habe die Stromleitungen beschädigt, und daher konnten die Bergarbeiter nach dem Ende ihrer Schicht nicht wieder nach oben gebracht werden.

Gewerkschaft wertet den Vorfall als „extrem“

Die Gewerkschafter forderten den Bergbaukonzern Sibanye-Stillwater und die Betreiberfirma der Beatrix-Goldmine auf, die Rettungsarbeiten schneller voranzutreiben. „Die AMCU wertet diesen Vorfall aufgrund der hohen Zahl der betroffen Arbeiter als extrem.“ Das Unternehmen sei nur unzureichend auf einen solchen Notfall vorbereitet, so die Kritik der Gewerkschaft. Es könnte bereits Gefahr für die Bergmänner durch Dehydrierung und wegen niedrigen Blutzuckers bestehen.

In dem Bergwerk wird Gold in einer Tiefe von 700 Metern und 2200 Metern abgebaut. Sibanye-Stillwater gehört der Internetseite des Unternehmens zufolge zu den zehn weltgrößten Goldproduzenten. Im Beatrix-Bergwerk wird seit 1985 Gold abgebaut. Im Jahr 2016 waren es knapp über zehn Tonnen.

Südafrika ist ein weltweit wichtiger Produzent von Diamanten, Gold und anderen Edelmetallen. Immer wieder gibt es jedoch schwere Unglücke. Bei dem schwersten Bergwerksunglück in der Geschichte des Landes im Jahr 1960 starben 435 Kumpel. In den vergangenen Jahren kamen auch immer wieder illegale Bergarbeiter ums Leben, die in verlassenen Minen nach Edelmetallen suchten. (dpa)

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung