Paris. Supermärkte hatten Nutella um 70 Prozent reduziert. In den Läden sorgte das für Chaos – und ruft jetzt Wettbewerbshüter auf den Plan.

Nach tumultartigen Szenen bei einer Rabattaktion für Nutella in Frankreich nehmen Wettbewerbshüter die Supermarktkette Intermarché unter die Lupe. Die Wettbewerbs-, Verbraucherschutz- und Anti-Betrugs-Behörde des Pariser Wirtschaftsministeriums bestätigte am Dienstagabend, dass sie die Sonderangebote des Unternehmens untersuche. Ziel sei es, damit sicherzustellen, dass die geltenden Regeln eingehalten werden.

Französische Medien hatten in der vergangenen Woche aus mehreren Orten von Drängeleien und Auseinandersetzungen um die Ware berichtet, die von Intermarché um 70 Prozent reduziert worden war. Statt 4,70 Euro kostete das 950-Gramm-Glas nur 1,41 Euro. „Sie haben sich darauf gestürzt wie Tiere“, sagte eine Kundin aus Rive-de-Gier südwestlich von Lyon der Zeitung „Le Progrès“. Der Hersteller von Nutella, der italienische Ferrero-Konzern, hatte die Rabattaktion kritisiert.

Keine größeren Preisnachlässe als 34 Prozent

Frankreichs Regierung will am Mittwoch einen Gesetzentwurf vorlegen, der solche hohen Rabatte künftig verbietet. Nach früheren Angaben von Landwirtschaftsminister Stéphane Travert sollen Preisnachlässe auf Nahrungsmittel künftig auf 34 Prozent des Werts begrenzt werden.

„Eins kaufen, eins gratis – das ist vorbei“, sagte Travert am Sonntag dem Sender BFMTV. „Denn das zerstört den Wert der Dinge.“ Zudem seien solche Rabatte stets zulasten der Bauern gegangen. Die Regelung war schon vor der Aufregung um die Nutella-Aktion angekündigt worden. (dpa)