Berlin .

  • Die Fitness-App Strava hat versehentlich streng geheime Militärbasen enthüllt
  • Die Informationen sind in der Global Heatmap von Strava verzeichnet
  • Darauf machte ein australischer Student auf Twitter aufmerksam

Fitness-Apps werden immer beliebter. Zu den erfolgreichsten Anwendungen zählt die Strava-App. Mit ihr können Läufer, Radfahrer oder Schwimmer die eigenen Leistungen festhalten und sich weltweit mit anderen Sportlern verbinden. Das Flaggschiff der App ist die sogenannte Global Heatmap, die nun für Gesprächsstoff sorgt.

Wie die „Washington-Post“ am Wochenende berichtete, macht diese Karte nämlich auch streng geheime US-Militärbasen sichtbar – eine empfindliche Sicherheitslücke.

Eine riesige Menge Daten

Als Strava im November vergangenen Jahres eine aktualisierte Version ihrer Global Heatmap veröffentlichte, rühmte sich das Unternehmen mit der Menge der festgehaltenen Daten der rund 27 Millionen Nutzer der App.

Über zwei Jahre wurden per GPS unter anderem Laufrouten weltweit festgehalten. In Europa und in den USA zeigt die Karte riesige leuchtende Flächen – Orte, an denen Millionen Menschen die Fitness-App nutzen.

Streng geheime Informationen

Um einiges dunkler sieht es in Afghanistan, Syrien oder dem Irak aus. Die aufgezeichneten Informationen aus diesen Ländern sind jedoch nicht weniger interessant. Ganz im Gegenteil!

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Da auch einige US-Soldaten ihre Bewegungsdaten von Fitness-Trackern aufzeichnen lassen, verzeichnet die Global Heatmap auch streng geheime US-Militärbasen. Darauf wies nun Nathan Ruser hin, Student der Internationalen Sicherheit für den Nahen Osten.

„US-Militärbasen sind klar zu erkennen“

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Auf Twitter postete der 20-Jährige verschiedene Ausschnitte der Global Heatmap, die nicht nur US-Militärbasen, sondern auch türkische oder russische Stützpunkte zeigen. „Strava hat seine Global Heatmap veröffentlicht. 13 Billionen GPS-Punkte von ihren Nutzern. Das sieht sehr schön aus, aber nicht gerade atemberaubend für Sicherheitsbehörden. US-Militärbasen sind klar zu erkennen“, schreibt er dazu.

Dabei ist die Aufdeckung der Basen an sich noch nicht mal das kritischste, was die App-Daten verraten. Schließlich sind die Basen auch mit anderen Kartendiensten auffindbar. Für mögliche Angreifer wesentlich interessanter sind die Bewegungsdaten, die Soldaten bei der Nutzung der App preisgegeben haben. So zeigt die Heatmap genau, welche Wege häufig genutzt werden und wann besonders viele Menschen innerhalb der Militärbasen an bestimmten Punkten versammelt waren.

Motivation zu mehr Sport

Der Gebrauch von Fitness-Trackern ist Soldaten keineswegs verboten. Es gab in der Vergangenheit sogar Programme der US-Regierung, Militärs durch Apps wie Strava zu mehr Sport zu motivieren – öffentlich geteilt werden sollten die Informationen jedoch auf keinen Fall!

Auf eine Anfrage der „Washington Post“ teilte ein Sprecher zentralen Militärführung in Kuwait mit, dass bereits an „genaueren Richtlinien“ bezüglich Privatsphäreeinstellungen von derartigen Anwendungen gearbeitet werde. (alka)