New York. Bruno Mars hat sechs der begehrten Musikpreise abgeräumt, auch Kraftwerk können feiern. Doch es gab auch ernste Themen bei den Grammys.

Der R&B- und Funk-Sänger Bruno Mars hat mit seinem Team bei der Grammyverleihung ordentlich abgeräumt und ist gleich mit sechs der begehrten Trophäen ausgezeichnet worden. Mars gewann mit dem Titel „24K Magic“ und dem gleichnamigen Album unter anderem Preise für das beste Album, die beste Aufnahme und das beste Lied des Jahres.

Der siebenfach nominierte Rapper Kendrick Lamar nahm bei der Gala am Sonntag im New Yorker Madison Square Garden fünf Grammys mit nach Hause. Eine der begehrten Auszeichnungen ging auch nach Deutschland: Die Elektro-Veteranen Kraftwerk erhielten in der Sparte Dance-/Electronic-Album einen Grammy für „3-D The Catalogue“.

Hillary Clinton spricht in Sketch über „Fire and Fury“

Der achtfach nominierte Rapper Jay-Z, der als einer der Favoriten gegolten hatte, ging leer aus. Mars stach neben Jay-Z unter anderem Childish Gambino mit dessen Titel „Redbone“ und den Megahit „Despacito“ von Luis Fonsi & Daddy Yankee mit Justin Bieber aus. Kendrick Lamar gewann in den weniger beachteten Kategorien das beste Rap-Album und den besten Rap-Titel. Mit den großen Gewinnen von Mars in den Hauptkategorien stand die Show dieses Jahr weniger im Zeichen des Hip-Hop als erwartet.

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Die dreineinhalbstündige, von James Corden moderierte Gala war gefüllt mit hochkarätigen Auftritten: Neben Mars, Lamar und Childish Gambino kamen unter anderem Elton John, Pink und Rihanna auf die Bühne.

Hillary Clinton liest während einer Video-Übertragung im Rahmen der Verleihung der 60. Grammy Awards einen Ausschnitt aus dem Trump-Buch „Fire and Fury“.
Hillary Clinton liest während einer Video-Übertragung im Rahmen der Verleihung der 60. Grammy Awards einen Ausschnitt aus dem Trump-Buch „Fire and Fury“. © dpa | Matt Sayles

Die Demokratin Hillary Clinton hatte neben Rapperin Cardi B, John Legend, Cher und Snoop Dogg einen Sketch-Auftritt, in dem sie aus dem Enthüllungsbuch „Fire and Fury“ („Feuer und Zorn“) über den Wahlkampf und die Amtszeit von US-Präsident Donald Trump vorlas.

Solidarität mit der #TimesUp-Bewegung

Die sonst in Los Angeles heimische Verleihung fand dieses Jahr erstmals seit 2003 in New York statt. Mehrere Musiker trugen zur Gala eine weiße Rose am Revers oder in der Hand als Zeichen der Solidarität mit der #TimesUp-Bewegung zum Kampf gegen sexuelle Übergriffe. Darunter waren Rapper Kendrick Lamar, Lady Gaga, Miley Cirus, Khalid, Sam Smith, Janelle Monáe sowie Alessia Cara, die bei der Gala am Sonntag als beste neue Künstlerin des Jahres geehrt wurde.

So feierten die Stars die Grammy-Awards

Männer mit weißer Rose, ein glücklicher Bruno Mars, eine lesende Hillary Clinton: Schillernd war die diesjährige Grammy-Verleihung – und politisch. Lady Gaga erschien dazu in elegantem Kleid.
Männer mit weißer Rose, ein glücklicher Bruno Mars, eine lesende Hillary Clinton: Schillernd war die diesjährige Grammy-Verleihung – und politisch. Lady Gaga erschien dazu in elegantem Kleid. © Getty Images for NARAS | Christopher Polk
Und sie hatte nicht nur ein rauschendes Outfit dabei.
Und sie hatte nicht nur ein rauschendes Outfit dabei. © dpa | Matt Sayles
Verlässlich cool und gewappnet gegen zu helles Funkeln der Stars und Sternchen: Rapper Ice-T kam zur Preisverleihung mit Sonnenbrille.
Verlässlich cool und gewappnet gegen zu helles Funkeln der Stars und Sternchen: Rapper Ice-T kam zur Preisverleihung mit Sonnenbrille. © Getty Images for NARAS | Christopher Polk
Rapper Tyler, the Creator ließ sich in Sachen cooles Outfit nicht lumpen.
Rapper Tyler, the Creator ließ sich in Sachen cooles Outfit nicht lumpen. © Getty Images for NARAS | Christopher Polk
Er konnte sich an diesem Abend besonders feiern lassen: Der Musiker Bruno Mars kann gleich sechs der Trophäen mit nach Hause schleppen.
Er konnte sich an diesem Abend besonders feiern lassen: Der Musiker Bruno Mars kann gleich sechs der Trophäen mit nach Hause schleppen. © Getty Images for NARAS | Michael Loccisano
Cecile McLorin Salvant konnte ebenfalls feiern: Die US-amerikanische Jazzsängerin und Komponistin bekam einen Grammy für das beste „Jazz Vocal Album“ überreicht.
Cecile McLorin Salvant konnte ebenfalls feiern: Die US-amerikanische Jazzsängerin und Komponistin bekam einen Grammy für das beste „Jazz Vocal Album“ überreicht. © Getty Images for NARAS | Michael Loccisano
Im Kreise der Familie: Beyonce, Jay Z kamen gemeinsam mit ihrer Tochter Blue Ivy Carter.
Im Kreise der Familie: Beyonce, Jay Z kamen gemeinsam mit ihrer Tochter Blue Ivy Carter. © Getty Images for NARAS | Christopher Polk
Zu zweit ablesen von einem Zettel: Bono (l.) und The Edge von der Band U2 halten auf der Bühne sichtlich stolz eine Rede.
Zu zweit ablesen von einem Zettel: Bono (l.) und The Edge von der Band U2 halten auf der Bühne sichtlich stolz eine Rede. © Getty Images for NARAS | Kevin Winter
Miley Cyrus bot einen echten Hingucker bei den Awards.
Miley Cyrus bot einen echten Hingucker bei den Awards. © Getty Images for NARAS | Michael Loccisano
Auch der Make-Up-Künstler Patrick Starrr beeindruckte mit einem auffälligen Outfit.
Auch der Make-Up-Künstler Patrick Starrr beeindruckte mit einem auffälligen Outfit. © Getty Images for NARAS | Christopher Polk
Steven Tyler (l.), Randy Jackson und Chelsea Tyler waren dabei.
Steven Tyler (l.), Randy Jackson und Chelsea Tyler waren dabei. © Getty Images for Janie's Fund | Tommaso Boddi
Der Regisseur Allen Hughes gewann in der Kategorie „Bester Musik-Film“ für das Werk „The Defiant Ones“.
Der Regisseur Allen Hughes gewann in der Kategorie „Bester Musik-Film“ für das Werk „The Defiant Ones“. © Getty Images for NARAS | Nicholas Hunt
Politisch-unterhaltsam wurde es, als Hillary Clinton per Video-Übertragung im Rahmen der Verleihung einen Ausschnitt aus dem Trump-Buch „Fire and Fury“ vorlas.
Politisch-unterhaltsam wurde es, als Hillary Clinton per Video-Übertragung im Rahmen der Verleihung einen Ausschnitt aus dem Trump-Buch „Fire and Fury“ vorlas. © dpa | Matt Sayles
Und politisch war auch das Zeichen gegen Sexismus, das viele Gäste an diesem Abend setzten: Rita Ora, Sting and Shaggy tragen aus Solidarität mit der #TimesUp-Bewegung eine weiße Rose.
Und politisch war auch das Zeichen gegen Sexismus, das viele Gäste an diesem Abend setzten: Rita Ora, Sting and Shaggy tragen aus Solidarität mit der #TimesUp-Bewegung eine weiße Rose. © Getty Images for NARAS | Christopher Polk
So schick wie die Gäste war auch das Büffet.
So schick wie die Gäste war auch das Büffet. © Getty Images for NARAS | Astrid Stawiarz
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Die weiße Rose galt bei der Verleihung in New York als Pendant zur schwarzen Kleidung, in der Prominente bei der Golden Globe-Gala Anfang Januar erschienen waren. Die Grammy-Aktion hatte mit einem Aufruf der Gruppe „Voices in Entertainment“ von 14 Frauen begonnen, die in führenden Positionen in der Musik- und Unterhaltungsindustrie in den USA arbeiten. Die weiße Rose stehe historisch für „Hoffnung, Frieden, Sympathie und Widerstand“, schreiben die Gründerinnen.

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„Zeit des Machtmissbrauchs durch Männer ist um“

US-Musikerin und Schauspielerin Janelle Monáe forderte bei der Grammy-Verleihung ein Ende der männlichen Vorherrschaft in den Musikindustrie. „Die Zeit der ungleichen Bezahlung, der Diskriminierung und Belästigung jeder Art und des Missbrauchs von Macht ist um“, sagte Monáe auf der Bühne des Madison Square Garden in New York am Sonntag. „Es passiert nicht nur in Hollywood, es passiert nicht nur in Washington. Es passiert auch genau hier in unserer Branche“, sagte sie in Richtung „derjenigen, die es wagen, uns zum Schweigen zu bringen“.

„Wir kommen in Frieden, aber wir meinen es ernst“, sagte Monáe. Männer und Frauen müssten gemeinsam daran arbeiten, die noch immer von Männern dominierte Musikindustrie gerechter zu gestalten. Moderator James Corden bezeichnete #TimesUp kurz darauf als „Bewegung, die unsere Aufmerksamkeit und unsere Unterstützung erfordert“. (dpa)