Berlin/New York. Es sind Gesichter voller Ernst, die Blicke zeigen aber auch Trotz und Überlebenswillen: 45 Porträts von Überlebenden des Holocaust.

Der deutsch-italienische Fotograf Luigi Toscano hat anlässlich des Holocaust-Gedenktages (27. Januar) an die UN appelliert, sich auch weiterhin gegen Antisemitismus und jegliche Form von Gewalt zu engagieren.

In Kooperation mit der Gedenkstätte „Haus der Wannseekonferenz“ in Berlin zeigt Toscano derzeit 48 Porträts seines Projektes „Gegen das Vergessen“ im Hauptquartier der UN in New York. Sie bilden den Rahmen für die Gedenkveranstaltungen um den Holocaust-Gedenktag. „Ich bin sehr beeindruckt über die Aufmerksamkeit, die meine Bilder dadurch bekommen“, sagte Toscano dem Evangelischen Pressediensts.

Ausstellung auch in Berlin zu sehen

Ab dem 29. Januar ist die Ausstellung auch in am Schloss Charlottenburg in Berlin zu sehen. „Dort treffe ich auch Margot Friedländer wieder, eine deutsche Überlebende des Holocaust, die auch zu meinen Porträtierten gehört“, so Fotograf Toscano.

Matthias Haß von der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz (l.) und Fotograf Luigo Toscano in New York.
Matthias Haß von der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz (l.) und Fotograf Luigo Toscano in New York. © dpa | Christina Horsten

In den vergangenen Jahren hat der 45-Jährige rund 200 Opfer des Nationalsozialismus fotografiert: ehemalige KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Vertriebene und Verschleppte. Er war in der Ukraine und in Russland, in Israel und den USA. Manche Menschen kamen auch zu ihm. Toscano fotografiert sie alle gleich: schwarzer Hintergrund, Ringleuchte, weiches Licht. Es sind eindringliche Bilder, die für sich selbst sprechen. (epd)