Juneau. Nach einem Seebeben der Stärke 7,9 vor der Küste Alaskas ist eine vorsorglich herausgegebene Tsunami-Warnung wieder aufgehoben worden.

Ein Erdbeben der Stärke 7,9 hat den Meeresboden vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska erschüttert. Das teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Von Opfern oder Schäden war zunächst nichts bekannt. Der Erdstoß ereignete sich laut USGS nach deutscher Zeit am Dienstag um 10.31 Uhr (0.31 Uhr Ortszeit).

Das Epizentrum lag der Erdbebenwarte zufolge 278 Kilometer südöstlich der Stadt Kodiak im Golf von Alaska. Das Beben ereignete sich in zehn Kilometern Tiefe. In Kodiak verspürten die Menschen laut Augenzeugen einen leichten Erdstoß.

Tsunami-Warnung für Alaska

Die vorsorglich herausgegebene Tsunami-Warnung für Alaska ist wieder aufgehoben worden. Das teilte das Tsunami-Warnzentrum in Palmer am Dienstag mit. Die Experten hatten zuvor bereits die Tsunami-Warnung für Hawaii und die US-Westküste aufgehoben. Später wurde auch für die Süd- und Südostküste Alaskas sowie für das kanadische British Columbia Entwarnung gegeben. Die Lage werde aber weiter beobachtet.

Es sei weiterhin nicht auszuschließen, dass das Seebeben vereinzelt Auswirkungen an Land nach sich ziehe. Die Tsunami-Welle werde jedoch den Wasserspiegel um weniger als 30 Zentimeter erhöhen. Davon betroffen sind Ortschaften wie die 6000-Einwohner-Stadt Kodiak und das wenig kleinere Homer sowie Dörfer wie Old Harbor und Yakutat, wo nur wenige Hundert Menschen leben.

Erdbeben

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    Epizentrum liegt im Pazifischen Feuerring

    Blick auf Kodiak im Golf von Alaska. (Archivbild)
    Blick auf Kodiak im Golf von Alaska. (Archivbild) © dpa | Frank Rumpf

    Das Epizentrum liegt im sogenannten Pazifischen Feuerring. Dieser Ring rund um den Pazifischen Ozean ist geologisch eine der gefährlichsten Regionen der Erde, weil an ihm verschiedene Platten der Erdkruste aufeinandertreffen. Immer wieder kommt es zu tektonischen Verschiebungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben.

    Der mehr als 40.000 Kilometer lange „Feuerring“ reicht von der süd- und nordamerikanischen Westküste über Alaska, Russland, Japan bis hin nach Südostasien.

    Alaska ist der größte Bundesstaat der USA

    Mit mehr als 1,7 Millionen Quadratkilometern ist Alaska der größte Bundesstaat der USA, fast fünf Mal so groß wie Deutschland – und die größte Exklave der Welt. Denn das im äußersten Nordwesten des amerikanischen Kontinents gelegene und dünn besiedelte Naturparadies ist auf dem Landweg nur über kanadisches Gebiet erreichbar. Die meisten der rund 737.000 Einwohner sind Weiße.

    Hauptstadt ist Juneau, Anchorage ist mit knapp 300.000 Einwohnern die größte Metropole. Seit in den 1960er Jahren ausgedehnte Ölfelder entdeckt wurden, hat Alaskas wirtschaftliche Bedeutung zugenommen. Zu den Haupteinnahmequellen zählen auch Fischerei und Tourismus. (dpa)