Berlin. Wie halten es die Deutschen mit dem Schlabberlook? Eine Umfrage für unsere Redaktion zum Tag der Jogginghose gibt Aufschluss darüber.

Deutschland, Land des modischen Kontrollverlusts? Wenn es stimmt, was Modezar Karl Lagerfeld sagt, ist die Kontrollen über ihr Leben doch ganz schön vielen Deutschen entglitten. Denn wir erinnern uns: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, sagte der Designer mal in der Sendung von „Markus Lanz“.

Am Internationalen Tag der Jogginghose (Sonntag, 21. Januar) dürften das viele Deutsche anders sehen und wieder in die bequemen Sporthosen schlüpfen, um damit auch durch die Öffentlichkeit zu schlabbern.

Mit der Jogginghose ins Büro?

Die Initiatoren, vier Schüler aus Österreich, riefen den Tag im Jahr 2009 ins Leben. Erst zog nur deren Klasse mit, dann verbreitete sich die Aktion über Facebook mit der Geschwindigkeit von Usain Bolt bei einem Hundert-Meter-Lauf. Tausende Anhänger gehen seitdem demonstrativ in dem Kleidungsstück, das mal für Sport gedacht war, auf die Straße oder ins Restaurant – mittlerweile weltweit.

Aber zur Arbeit? Ganz so locker sind die Deutschen im Umgang mit ihrem Kleidungsstil dann doch nicht. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion ergab, dass 87,8 Prozent der Befragten nicht oder eher nicht mit einer Jogginghose ins Büro gehen würde (Stand Freitag, 19.01., 14.30 Uhr).

Nur 10,8 Prozent der Deutschen antworten hingegen auf die Frage „Würden Sie in Jogginghose zur Arbeit gehen?“ mit einem „Ja, auf jeden Fall“ oder zumindest einem „Eher ja“.

Auch verträgt sich – die Vermutung liegt nah – die Jogginghose nicht unbedingt mit zunehmendem Alter. Nur 2,3 Prozent der 50- bis 64-Jährigen gaben an, dass sie mit der Buxe zur Arbeit gehen würden. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen und auch der 30- bis 39-Jährigen sagten das immerhin mehr als 15 Prozent.

Daher: Zwar haftet der Schlabberhose nicht mehr das alte Schmuddel-Image an. Die Klamotte zur Arbeit zu tragen kommt für die meisten Deutschen aber nicht in Frage. Mal abgesehen von Profi-Sportlern. Und um Sport geht es den meisten Jogginghosen-Faulenzern ja wohl als letztes. (les)