Köln. Beim wöchentlichen Bingo in einem Seniorenheim in Köln lösten Teilnehmer bis zu 1 Euro pro Karte. Das ruft die Behörden auf den Plan.

Ein Seniorenzentrum in Köln hat sein wöchentliches Bingo-Spiel vorübergehend eingestellt, weil es sich möglicherweise um verbotenes Glücksspiel handelte. Die Sozial-Betriebe-Köln (SBK) wurden nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr von einem Rechnungsprüfer auf den drohenden Konflikt mit dem Gesetz aufmerksam gemacht.

„Er sagte: Wenn beim Bingo-Spiel Geld eingesetzt wird, fällt das unter Umständen unter den Glücksspielstaatsvertrag“, berichtete Geschäftsführerin Gabriele Patzke am Montag. „Wir waren da selbst völlig fassungslos, dass wir als Senioreneinrichtung eventuell illegales Glücksspiel betreiben.“ Zuvor hatten der „Express“ und der „Kölner Stadt-Anzeiger“ darüber berichtet.

Senioren setzten eigenes Geld ein

An dem wöchentlichen Spiel hatten nach Angaben des Seniorenzentrums zuletzt immer rund 100 Senioren in einem großen Saal teilgenommen. Wer mitmachen wollte, musste eine Karte für 0,50 bis 1 Euro lösen. Mit dem Geld wurden die Preise finanziert, etwa Schokolade.

Das Problem: Nach Einschätzung der Juristen waren damit möglicherweise die Kriterien des Glücksspielstaatsvertrags erfüllt. Denn die Senioren setzten eigenes Geld und das Spiel war im Grunde öffentlich. Bis zur Klärung wurde der Bingo-Treff daher im Dezember ausgesetzt.

Die Pause soll aber bald vorbei sein. Das Seniorenzentrum hat nach eigenen Angaben schnellstmöglich alles auf den Weg gebracht, um die notwendige Genehmigung einzuholen. Es gebe schon neue Bingo-Termine. (dpa)