Perm. Schock für eine Schule in Russland: Eine Messerstecherei hinterlässt viele Verletzte – und dazu auch noch viele Fragen zum Tathergang.

Bei einer Messerstecherei in einer Schule der russischen Großstadt Perm sind 15 Menschen verletzt worden. Eine Lehrerin musste mit Stichverletzungen am Hals notoperiert werden, wie örtliche Behörden in der Stadt 1100 Kilometer nordöstlich von Moskau am Montag mitteilten.

Zwei Schüler im Teenager-Alter hätten einander mit Messern angegriffen, teilte das Staatliche Ermittlungskomitee in Moskau offiziell mit. Lehrer und Schüler hätten versucht, den Kampf zu verhindern. Die zwei Angreifer seien festgenommen worden.

Zehnjährige verteidigten Lehrerin

Nach unbestätigten Angaben spielten sich die blutigen Szenen in einer vierten Klasse ab. „Viertklässler haben ihre Lehrerin verteidigt, die zwei erwachsene Kerle an einem Messerkampf hindern wollte“, sagte die Ombudsfrau für Kinderrechte in Russland, Anna Kusnezowa. „Gab es außer Zehnjährigen niemanden, der diese Hooligans stoppen konnte?“ Nach anderen Berichten griffen die schwarz gekleideten Messerstecher erst die Lehrerin und dann die Grundschüler an.

Kremlsprecher warnt vor vorschnellen Schlüssen

Etwa 700 Schüler wurden aus dem Gebäude der Schule Nr. 127 in Perm in Sicherheit gebracht. Der genaue Hergang blieb unklar. Dem örtlichen Internetportal „59.ru“ sagten Schüler, die Angreifer seien von außen gekommen. Auch von Masken war die Rede.

Nach anderen Berichten gehörte ein Schüler der Schule an, der zweite sei ein Ehemaliger gewesen. Einer habe früher angeblich unter psychiatrischer Aufsicht gestanden, sagte ein Polizeisprecher.

Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte vor vorschnellen Schlüssen zur Sicherheitslage an russischen Schulen. Erst sollten die Ermittler ihre Arbeit abschließen. (dpa)