Johannesburg. Zuerst der Rassismus-Vorwurf, nun gestürmte Filialen: Die Modekette H&M hat mir ihrer umstrittenen Werbeanzeige nicht wirklich Glück.

Demonstranten haben in Südafrika mehrere Geschäfte der schwedischen Modekette H&M geplündert, die wegen des Vorwurfs rassistischer Werbung in der Kritik steht.

Insgesamt wurden am Samstag bei den Protesten der linken Gruppierung Economic Freedom Fighters (EFF) in der Provinz Gauteng, zu der das Wirtschaftszentrum Johannesburg zählt, sechs Läden attackiert.

In einem Fall feuerten Offiziere Gummigeschosse ab, um die Demonstranten auseinanderzutreiben, wie die Polizei per Twitter mitteilte.

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„Es muss Konsequenzen geben“

„Die Zeit der Entschuldigung für Rassismus ist vorbei“, sagte EFF-Sprecher Mbuyiseni Ndlozi. „Es muss Konsequenzen für Rassismus geben, Punkt.“

Bei den Demonstrationen seien keine Kunden oder Mitarbeiter verletzt worden, teilte H&M mit. Die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden gehe aber vor, daher seien die Läden vorübergehend geschlossen worden. Sobald es wieder sicher sei, würden sie geöffnet werden.

In einem Video des Nachrichtensenders eNCA waren umgeschmissene Schaufensterpuppen und Kleidständer, kaputte Spiegel und am Boden liegende Kleidungsstücke in einem Laden zu sehen.

Die Anzeige, die H&M viel Ärger einbrachte.
Die Anzeige, die H&M viel Ärger einbrachte. © dpa | Uncredited

Stein des Anstoßes ist eine H&M-Werbung mit einem dunkelhäutigen Jungen in einem Pullover mit dem Slogan „Coolster Affe im Dschungel“. Der kanadische Sänger The Weeknd kündigte darauf seine Zusammenarbeit mit H&M auf. Der Konzern entschuldigte sich für das Werbemotiv und zog es zurück. Er steht ohnehin unter Druck: Branchendaten deuteten zuletzt auf ein anhaltend schwaches Geschäft im Dezember hin, so die Analysten der Danske Bank. (rtr)