Freiburg. Die Behörden haben einen Pädophilen-Ring in Deutschland gesprengt. Verdächtigt wird vor allem die Mutter eines Missbrauchsopfers.

Polizei und die Staatsanwaltschaft haben einen Pädophilenring im Großraum Freiburg zerschlagen. Als Hauptverdächtige gelten eine 47-jährige Frau und ein 37 Jahre alter Mann. Sie sollen den heute neunjährigen Sohn der Frau nicht nur selbst vergewaltigt haben, sondern den Jungen auch gegen Geld anderen Männern zum Missbrauch angeboten haben. Beide befinden sich seit September in Untersuchungshaft. Der Junge befindet sich laut Behörden in der Obhut des Staates.

Wie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilte, hatten das LKA sowie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am 10. September einen anonymen Hinweis auf den Pädophilenring erhalten und Ermittlungen wegen schweren sexuellen Missbrauchs eingeleitet. Neben dem Paar wurden vier weitere Männer festgenommen, die im Verdacht stehen den Jungen missbraucht zu haben. Laut LKA gehen die Misshandlungen von Mitgliedern der gesamten Gruppe bis auf das Jahr 2015 zurück. Alle Gruppenmitglieder sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.

Soldat wurde im Einsatz festgenommen

Einer der Verdächtigen ist ein 49 Jahre alter Soldat. Der Mann wurde an seinem Einsatzort bei der deutsch-französischen Brigade im Elsass festgenommen. Ein 40-jähriger Verdächtiger kommt aus dem Großraum Freiburg.

Ein 32-jähriger Spanier wurde in seinem Heimatland von den Behörden gestellt, ein 37-jähriger Schweizer wurde in Österreich festgenommen. Beide wurden bereits nach Deutschland überstellt.

Verbindung zu Fall aus Schleswig-Holstein

Im Zusammenhang mit diesem Fall stehen auch weitere Ermittlungen. So wurde bereits Anfang Oktober ein 43-Jähriger Mann festgenommen, der von Schleswig-Holstein aus nach Karlsruhe gereist war, um das Missbrauchsopfer aus dem Raum Freiburg zu treffen. Bei seiner Festnahme hatte der Mann einen Rucksack mit Fesselutensilien dabei.

Bei weiteren Untersuchungen fanden die Behörden Filmmaterial des sexuellen Missbrauchs eines Mädchens. Als Tatverdächtiger in diesem Fall wurde der 32-jährige Vater des Mädchens ermittelt. Der Mann aus Schleswig-Holstein sitzt seit Anfang November in Untersuchungshaft.

Laut LKA Baden-Württemberg handelt es sich bei dem Komplex mit insgesamt acht Verdächtigen um den schwerwiegensten Fall sexuellen Missbrauchs, den die Behörde bislang bearbeitet habe. (ots/ac)