Berlin. Die Sahara steht als Synonym für glühende Hitze und Trockenheit. Nun hat es in der Wüste geschneit. Das hat auch mit Europa zu tun.

Ein Wintersturm fegte am vergangenen Wochenende über die Sanddünen der Sahara rund um die algerische Wüstenstadt Ain Sefra. Binnen kurzer Zeit waren die Dünen mit Schnee bedeckt. In den Morgenstunden des Sonntag fielen in der Region bis zu 40 Zentimeter.

Obwohl sich der Schnee nicht lange hielt und bereits nachmittags wieder dahinschmolz, stellt sich die Frage: Schnee in der Wüste – ist das eigentlich normal?

Nicht der erste Fall von Schnee

Zunächst einmal: Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Schon zweimal wurde in der Region um Ain Sefra Schneefall registriert, zuletzt vor Weihnachten 2016. Laut Berichten örtlicher Medien sorgte der Wintereinbruch seinerzeit für ein Chaos auf den rutschigen und vereisten Straßen.

Davor hatte es im Februar 1979 in Ain Sefra geschneit. Der Schneesturm dauerte damals eine halbe Stunde. Der Schnee vom Januar 2018 ist also kein Einzelfall.

Sahara ist 26 Mal so groß wie Deutschland

Die Sahara ist mit neun Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Erde. Ihre Ausdehnung entspricht etwa der 26-fachen Fläche Deutschlands. Die Sahara besteht meist aus Fels oder Stein, nur rund 20 Prozent sind Sandwüste. Die durchschnittliche Tagestemperatur liegt im Sommer bei 38, im Winter bei 25 Grad Celsius. Dann kann das Thermometer nachts bis auf minus zehn Grad sinken.

Wie es jetzt zu dem neuerlichen Wintereinbruch kam, erklärt das Onlineportal wetter.de so: Hoher Luftdruck über Europa hatte kalte Luft nach Nordafrika gedrängt. Das Atlasgebirge, dessen Gipfel bis über 4000 Meter hoch reichen, stelle eine natürliche Barriere zwischen dem feuchteren Klima Nordafrikas und dem trockenen Sahara-Klima da.

Dort entlud sich gleichsam die Kaltluft-Front. Ain Sefra bekam die Auswirkungen besonders zu spüren – in Form von Schneefall. (W.B.)