Zermatt. Riesige Schneemassen haben den Skiort Zermatt in der Schweiz von der Außenwelt abgeschnitten. Etwa 13.000 Touristen sitzen dort fest.
Die Bahnlinie in das abgeschnittene Zermatt bleibt weiterhin geschlossen. Bei den Räumungsarbeiten seien größere Schneemassen als erwartet vorgefunden worden, teilte die Matterhorn-Gotthard-Bahn mit. Die Strecke bleibe bis auf weiteres geschlossen.
„Die Schneemassen stammen von einer Lawine aus den Vortagen und waren beim vorherigen Erkundungsflug mit dem Helikopter nicht zu erkennen“, hieß es auf der Website.
Der weltberühmte Wintersportort in der Schweiz ist wegen Schneemassen und Lawinengefahr seit zwei Tagen wie andere Orte im Wallis von der Außenwelt abgeschnitten. Rund 13.000 Feriengäste sitzen allein in Zermatt seit Montag fest, im Saas-Tal sind es weitere 2000 Gäste.
Sprengungen schon im Sommer vorbereitet
Weil es nun nicht mehr schneite, sank die Lawinengefahr etwas, wie Lawinenexpertin Christine Pielmeier dem Sender Radio Rottu Obewallis sagte. „Mit dem Ende von den intensiven Schneefällen rechnen wir nicht mehr mit so vielen spontanen Lawinen“, sagte sie.
Lawinen können in vielen Gebieten ferngesteuert ausgelöst werden, weil an den Hängen für diesen Zweck schon in den Sommermonaten Leitungen gelegt werden. Das Gebiet wird weiträumig abgesperrt, damit die riesigen Schneemassen ohne Gefahr für die Menschen ins Tal rutschen können. Anschließend müssen Straßen und Bahnlinien freigeräumt werden.
Zermatt: Schneemassen und Lawinengefahr
Aus Zermatt waren am Dienstag über eine Luftbrücke per Hubschrauber ein paar Dutzend Touristen ausgeflogen worden. Die meisten Gäste harrten aber aus und warteten darauf, dass die Skipisten wieder geöffnet werden. Nach Tagen mit dichtem Schneetreiben und Nebel waren die Menschen in Zermatt am Mittwoch bei Sonnenschein erwacht.
Überall in den Alpen schneit es heftig
In den Straßen herrschte teilweise ausgelassene Stimmung. Einige Geschäftsleute schenkten umsonst Wein aus, andere richteten kostenlos Käsegerichte an. Geschäfte und Hotelküchen waren gut ausgestattet, wie sie versicherten.
Auch in den italienischen Alpen sind zahlreiche Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt. Im Wintersportort Sestriere verschüttete bereits in der Nacht zum Dienstag eine Lawine ein Ferienhaus. Verletzt wurde aber niemand.
Nicht nur im Piemont hielt Schnee die Einsatzkräfte in Atem. Im Aostatal war gebietsweise die höchste Lawinenwarnstufe 5 verhängt worden. Für Mittwoch wurde sie in der ganzen Region auf 4 gesetzt. Auch in Südtirol war die Lage angespannt.
(dpa)