Köln/Düsseldorf. Am Rhein steigen die Pegel, der Höhepunkt des Hochwassers wird für Dienstag erwartet. Die Verantwortlichen zeigen sich aber gelassen.

Die besonders betroffenen Rhein-Metropolen in Nordrhein-Westfalen sehen sich trotz angespannter Lage für den Höhepunkt des Hochwassers gerüstet. Die Hochwasserschutzzentrale in Köln, wo das Flussbett besonders eng ist, sieht den Scheitelpunkt des Hochwassers im Verlauf des Montags bei einem Pegelstand von 9 Metern oder etwas mehr erreicht. Das teilten die Verantwortlichen am Samstagnachmittag mit.

Die Stadt Düsseldorf erklärte, dass mit etwa 8 Metern voraussichtlich am Dienstag der Höhepunkt erreicht werde. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt teilte mit, zu Wochenbeginn werde mit einer Entspannung der Lage entlang des Rheins gerechnet, wenn das schlechte Wetter abgezogen sei. Die Pegelstände in NRW schwellen durch die Regenfälle in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz derzeit noch an.

Bei 8,30 Meter ist Schluss mit Schiffsverkehr

Die hochwassererprobten Experten in den Karnevalshochburgen demonstrierten Zuversicht. „Der Rhein steigt mit drei Zentimetern pro Stunde. Das ist etwas schneller, als wir es erwartet hatten“, sagte zwar Henning Werker, Leiter der Hochwasserschutzzentrale in Köln, der Deutschen Presse-Agentur. Aber: Dies sei nicht besorgniserregend. Der Pegelstand lag am Samstagnachmittag bei 8,10 Meter.

Vorbereitung auf das Hochwasser

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    Für den Abend wurde mit dem Einstellen des Schiffsverkehrs gerrechnet. Das ist bei einem Stand von 8,30 Metern der Fall. In Köln gibt es seit dem großen Hochwasser 1993 die Schutzzentrale mit Vertretern der Stadtentwässerungsbetriebe Köln sowie von Polizei, Feuerwehr, Rheinenergie und DLRG.

    In Düsseldorf sind zwölf Pumpen im Einsatz

    Vor diesem Haus im Kölner Stadtteil Kasselberg hat am Samstag vorsorglich jemanden einen Steg errichtet.
    Vor diesem Haus im Kölner Stadtteil Kasselberg hat am Samstag vorsorglich jemanden einen Steg errichtet. © dpa | Henning Kaiser

    Angesichts der zu erwartenden Höchstmarke werden in der Domstadt zum Schutz der Altstadt am Sonntag Tore aufgestellt, die ein Eindringen des Wassers verhindern sollen. Bei Pegelständen ab 8,60 Meter läuft den Angaben zufolge Rheinwasser auf Teile der Rheinpromenade. Zudem sind im Stadtgebiet zwölf Hochwasserpumpwerke in Betrieb.

    In Düsseldorf steigt das Wasser langsamer: etwas weniger als zwei Zentimeter pro Stunde. Der Pegelstand lag bei 7,45 Meter am Samstagnachmittag. Die Vorbereitungen für Schutzmaßnahmen laufen auf Hochtouren, unter anderem stehen ab Sonntagabend 40.000 Sandsäcke zur Verfügung, wie Michael Buch von der Stadt Düsseldorf mitteilte. „Es läuft den Umständen entsprechend aber alles normal“, sagte Buch. Das Tor zum Alten Hafen wurde mit Barrieren verschlossen.

    Stege in der Altstadt von Königswinter

    In Königswinter bei Bonn hat die Feuerwehr Stege in der Altstadt errichtet für Anwohner, die ihre Häuser voraussichtlich ab Sonntag nicht mehr trockenen Fußes werden erreichen können. Außerdem verteilten die Helfer Sandsäcke an Betroffene. Für Notfälle hat die Feuerwehr einen Fahrdienst eingerichtet.

    Hochwasser auch am Neckar

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      Die Schifffahrt auf dem Rhein in NRW ist seit Tagen bereits stark eingeschränkt. Passagierschiffe haben ebenso wie schwer beladene Güterschiffe bereits die Schutzhäfen angelaufen. Passagierschiffe laufen nicht mehr aus, weil sie wegen ihrer Höhe keine Brücken mehr unterqueren können.

      Flussabwärts ist die Lage entspannter

      Schutzhäfen sind im Prinzip alle Häfen entlang des Rheins. Wie Claudia Thoma von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt erklärte, dürfen Schiffe aber auch „auf Strom ankern“. Weiter flussabwärts bei Duisburg, Wesel oder Emmerich sei die Lage nicht so angespannt, teilte die Wasserschutzpolizei Duisburg mit. (dpa)