Manila. Mehr als 240 Menschen starben auf den Philippinen durch Sturm „Tembin“. Doch es gab auch so etwas wie ein kleines Weihnachtswunder.

Der Tropensturm „Tembin“ hat auf seinem Weg durch den Süden der Philippinen am Wochenende eine Schneise der Verwüstung gezogen und mindestens 240 Menschen getötet. Am ersten Weihnachtstag meldeten Retter aber ein kleines Wunder: Eine junge Frau wurde am Montag 900 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt aus dem Meer gerettet.

Am Montag suchten Rettungstrupps in der Region Mindanao noch nach Dutzenden Vermissten. Am schlimmsten betroffen war die Provinz Lanao del Norte, wo 127 Menschen ums Leben kamen – die meisten von ihnen durch Überschwemmungen und Erdrutsche.

Viele starben durch Erdrutsche und Überschwemmungen

Die meisten Menschen waren durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. „Tembin“ war am Freitag in der südlichen Region Mindanao auf Land getroffen. Mehr als 72.000 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen.

Häuser wurden weggeschwemmt, viele Straßen waren durch umgestürzte Bäume und Geröll unpassierbar. Auf TV-Bildern waren Häuser zu sehen, die bis zum Dach unter Wasser standen. Soldaten und Helfer versuchten mit Hilfe von gespannten Seilen Hochwasser führende Flüsse zu überqueren.

Hohe Opferzahl trotz Evakuierungswarnungen

Viele Menschen kamen durch Überschwemmungen ums Leben.
Viele Menschen kamen durch Überschwemmungen ums Leben. © REUTERS | SOCIAL MEDIA

Eine Sprecherin der philippinischen Katastrophenschutzbehörde beklagte die hohe Opferzahl trotz Evakuierungswarnungen und rief die Bevölkerung auf, diese Warnungen nicht zu ignorieren. „Auch wenn wir daran gewöhnt sind, dass jedes Jahr Stürme kommen.“

Auch das philippinische Rote Kreuz versorgt die Opfer mit dem Nötigsten. „Die Menschen haben alles zurückgelassen, als sie um ihr Leben flohen“, sagte Patrick Elliott, der zuständige Einsatzleiter für die Philippinen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bot ebenfalls Unterstützung an. Papst Franziskus sprach den Opfern seine Nähe aus und schloss sie seine Gebete mit ein, sagte er beim Angelusgebet in Rom.

Beim Verlassen der Philippinen nahm der Sturm am Sonntag nach Angaben der Meteorologen wieder an Stärke zu. Böen des Taifuns erreichten nun Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometer pro Stunde. „Tembin“ zieht in westliche Richtung und nimmt Kurs auf Vietnam.

54 Todesopfer in der vergangenen Woche

Erst vergangene Woche waren 54 Menschen umgekommen, als der Sturm „Kai-Tek“ über die Philippinen zog. Der südostasiatische Inselstaat wird jedes Jahr von durchschnittlich 20 Wirbelstürmen getroffen. 2016 kamen durch den Taifun „Haiyan“ mehr als 6000 Menschen ums Leben. (dpa)