Stuttgart. Genervte Anwohner haben in Stuttgart mit einer spektakulären Aktion für Aufmerksamkeit gesorgt. Sie verpackten falschparkende Autos.

Anwohner aus dem Stuttgarter Süden haben Falschparkern eine vorweihnachtliche Überraschung beschert: In der Nacht zum Montag zogen sie mit Packfolie und Absperrband durch das Viertel und verpackten falschparkende Fahrzeuge.

„Die Bewohner in der Gegend regen sich immer wieder darüber auf, dass Autos an Kreuzungen an der Gehwegkante parken. Mit der Aktion machen sie auf diesen Missstand aufmerksam“, sagte Gemeinderats-Mitglied Christine Lehmann (Grüne) unserer Redaktion, die einen Blog über das Radfahren in Stuttgart schreibt.

Falschparker für Eltern ein Ärgernis

Falschparken sei in dem Viertel, in dem viele Kitas und Schulen sind, weit verbreitet. „Ein Ärgernis ist das vor allem für Anwohner, die morgens mit ihren Kindern auf dem Fahrrad unterwegs sind“, sagt Stadträtin Lehmann.

Protest gegen Falschparker mit Plastik

Anwohner in Stuttgart haben über Nacht Autos in Plastikfolie gewickelt. Damit protestieren sie gegen Falschparker.
Anwohner in Stuttgart haben über Nacht Autos in Plastikfolie gewickelt. Damit protestieren sie gegen Falschparker. © Radfahren in Stuttgart | Radfahren in Stuttgart
In der Nacht zum Montag zogen die Anwohner mit Plastikfolie und Paketband durch die Straßen des Stuttgarter Südens.
In der Nacht zum Montag zogen die Anwohner mit Plastikfolie und Paketband durch die Straßen des Stuttgarter Südens. © Radfahren in Stuttgart | Radfahren in Stuttgart
In dem Viertel regen sich die Bewohner regelmäßig über Autofahrer auf, die in Einfahrten oder an Kreuzungen an der Gehwegkante parken.
In dem Viertel regen sich die Bewohner regelmäßig über Autofahrer auf, die in Einfahrten oder an Kreuzungen an der Gehwegkante parken. © Radfahren in Stuttgart | Radfahren in Stuttgart
Über die Falschparker beschweren sich besonders Eltern, die mit ihren Kindern zur Kita oder Schule auf dem Fahrrad unterwegs sind, weil die Autos oft die Sicht versperren.
Über die Falschparker beschweren sich besonders Eltern, die mit ihren Kindern zur Kita oder Schule auf dem Fahrrad unterwegs sind, weil die Autos oft die Sicht versperren. © Radfahren in Stuttgart | Radfahren in Stuttgart
Für die Fahrzeughalter hatten die Initiatoren der Protestaktion noch eine Botschaft bereit.
Für die Fahrzeughalter hatten die Initiatoren der Protestaktion noch eine Botschaft bereit. © Radfahren in Stuttgart | Radfahren in Stuttgart
Die war ziemlich eindeutig.
Die war ziemlich eindeutig. © Radfahren in Stuttgart | Radfahren in Stuttgart
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Die Gefahr für Falschparker in der Landeshauptstadt, dass ihr Auto abgeschleppt wird, ist im vergangenen Jahr laut „Stuttgarter Zeitung“ deutlich gestiegen. Schleppte die Stadtverwaltung sonst im Durchschnitt 1500 Autos im Jahr ab, so rechnet die Behörde in diesem Jahr mit 2200 Fahrzeugen.

Den engagierten Anwohnern ist die Arbeit der Behörden offenbar noch nicht genug. Sie versahen die eingepackten Autos noch mit einer deutlichen Botschaft, die sie auf die Fahrzeuge klebten: „Kannste so parken, ist dann halt scheiße!“ (les)