Ravensburg. Nach dem Absturz einer Cessna in Süddeutschland sind die Opfer identifiziert. Unter den Toten ist der bekannte Unternehmer Josef Wund.

Die Identität der bei einem Flugzeugabsturz in Baden-Württemberg ums Leben gekommenen Opfer ist geklärt. Nach Polizeiangaben handelt es sich um den 45 Jahre alten Piloten der Cessna aus dem österreichischen Vorarlberg sowie einen 49-Jährigen aus Wien. Das dritte Opfer ist der als „Bäderkönig“ bekannte Unternehmer Josef Wund. Der 79-Jährige ist zudem Erbauer des Deutschen Pavillons auf dem Gelände der Expo 2000 in Hannover.

Trotz starken Schneefalls seien die drei Opfer noch in der Nacht geborgen worden. Das Kleinflugzeug war im hessischen Egelsbach (Landkreis Offenbach) gestartet. Es stürzte am Donnerstagabend gegen 18.15 Uhr in ein nur schwer zugängliches Waldstück bei Waldburg im Kreis Ravensburg. Die Ursache für den Absturz ist noch unklar. „Dazu können wir noch gar nichts sagen“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Wunds Pavillon diente als Flüchtlingsunterkunft

Der Vorstand der Josef-Wund-Stiftung, Christoph Palm, drückte seine Trauer über den Tod des Unternehmers aus. „Wir sind alle traurig und geschockt“, sagte er am Freitag in Stuttgart. „Ziel der Stiftung ist es, das beachtliche Lebenswerk von Josef Wund fortzuführen. Die Familie hat uns gebeten, erstmal der Trauer ihren Raum zu lassen.“ Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

Die Stadt Hannover hatte dem Unternehmer den von ihm erbauten Expo-Pavillon im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 für rund 5,7 Million Euro abgekauft, wie ein Stadtsprecher am Freitag bestätigte. Das Gebäude war vorübergehend eine Notunterkunft. Auch die Stadt Bad Vilbel im hessischen Wetteraukreis zeigte sich am Freitag erschüttert. Josef Wund habe sich in der vergangenen Zeit häufig in Bad Vilbel aufgehalten, weil sein Unternehmen dort ein großes Freizeitbad bauen wolle, sagte ein Sprecher der Kommune.

Cessna war in Waldstück abgestürzt

Am frühen Morgen mussten die Bergungsarbeiten wegen starker Schneefälle vorübergehend eingestellt werden. „Die Ermittlungen sind erst einmal ins Stocken geraten“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Über die Absturzstelle habe sich eine dichte Schneedecke gelegt. Nach ersten Schwierigkeiten konnten die Bergungsarbeiten aber am Morgen doch fortgesetzt werden.

Die Absturzstelle liegt in einem Waldstück.
Die Absturzstelle liegt in einem Waldstück. © dpa | Felix Kästle

Laut Augenzeugen liegt die Absturzstelle abseits von Wohngebieten. Bereits am Abend hatten die Einsatzkräfte den Unglücksort in der Nähe des Waldburger Teilortes Sieberatsreute weiträumig abgesperrt und den Wald für die Suche mit Scheinwerfern ausgeleuchtet.

Erst im Sommer war in der Region ein Kleinflugzeug abgestürzt

Die Cessna 510 war nach Polizeiangaben auf dem Flugplatz Frankfurt-Egelsbach in Hessen in Richtung Friedrichshafen gestartet, hatte das Ziel aber nie erreicht. Maschinen dieser Art werden häufig als Geschäftsflugzeuge eingesetzt. Unklar ist, ob die bei dem Absturz Getöteten privat unterwegs waren oder eine Geschäftsreise machten.

Erst im Sommer war in der Region ein Kleinflugzeug abgestürzt. Eine Propellermaschine vom Typ Piper Malibu war im August mit zwei Menschen an Bord in Zürich gestartet und wenig später nahe der Blumeninsel Mainau ins Wasser gestürzt. Der 74 Jahre alte Pilot und seine 75 Jahre alte Partnerin – beide Schweizer Staatsangehörige – starben dabei. (dpa)