Frankenthal. Ein 34-Jähriger soll seine Tochter aus dem Fenster geworfen haben. Ein erster Prozess war geplatzt, weil die Richterin erkrankt war.

Ein Vater, der sein neugeborenes Mädchen ermordet haben soll, steht zum zweiten Mal vor dem Landgericht Frankenthal. Er habe das Kind aus dem Fenster im zweiten Stock geworfen und so getötet haben.

Nach Darstellung von Oberstaatsanwältin Doris Brehmeier-Metz war er eifersüchtig auf das Kind, weil dessen Mutter viel Zeit mit dem Baby verbracht habe. Der angeklagte 34-Jährige soll deshalb im Kokainrausch das zwei Monate alte Mädchen in der Nacht zum 14. Mai 2016 in Frankenthal aus dem Fenster geworfen haben.

Angeklagter gab Tat zu

Wie beim Beginn des ersten Prozesses gab der Angeklagte am Dienstag zu, dass er das Mädchen mit eigenen Händen umgebracht hat. Das ging aus einer Erklärung hervor, die sein Anwalt Alexander Klein verlas. „Er verzweifelt an seiner Schuld“, sagte der Verteidiger. Nach seiner Darstellung lässt sich aber keine vorsätzliche Tat ableiten.

Bei der Ermittlungsrichterin habe der Mann bestritten, das Kind absichtlich vom Balkon geworfen zu haben. Der Mutter des Kindes, die im Prozess als Nebenklägerin auftritt, warf der Anwalt vor, ihre Aussagen seien von Rachegelüsten getragen.

34-Jähriger ging auch auf Mutter los

Der 34-Jährige soll in der Tatnacht außerdem die Mutter des Kindes, einen Bekannten und eine weitere Tochter verletzt haben, letztere mit zwei Stichen in den Bauch. Die Anklage wirft ihm neben Mord auch versuchten Mord sowie gefährliche Körperverletzung und Geiselnahme vor.

Ein erster Prozess gegen den 34-Jährigen hatte im November 2016 begonnen, war im September aber geplatzt, weil eine Richterin schwer erkrankte. Deshalb beginnt das Verfahren nun von vorn. (dpa)