Ventura/Bel Air. Schwere Waldbrände in Südkalifornien bedrohen auch das Promi-Viertel Bel Air in Los Angeles. Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz.

Dichter Rauch und lichterlohe Flammen im Süden Kaliforniens: Gleich an mehreren Stellen sind in dem US-Westküstenstaat Buschfeuer ausgebrochen, die von starken Winden angefacht werden. Eines der Feuer bedroht nun auch das Promi-Viertel Bel Air. In dem Gebiet im Westen von Los Angeles sind nach Angaben der Behörden am Mittwoch mindestens vier Häuser abgebrannt. Mehrere Straßenzüge wurden geräumt. Die Feuerwehr hat Anwohner alarmiert, notfalls für eine rasche Evakuierung bereit zu stehen.

Auch der deutsche Prinz Frederic von Anhalt, der nach dem Tod von seiner Frau Zsa Zsa Gabor vor einem Jahr weiter in der Nobelvilla in Bel Air lebt, wurde gewarnt. „Ich habe wichtige Unterlagen, zwei Gemälde meiner Frau und ihre Urne ins Auto gepackt“, sagte der 74-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

„Ich kann den starken Rauch sehen, der in unsere Richtung zieht“, so Frederic von Anhalt. Im Ernstfall könne er sein Domizil schnell verlassen.

Am Mittwoch näherte sich das sogenannte Skirball-Feuer auch dem berühmten Getty Museum im Westen der Millionen-Metropole. Die Einrichtung blieb geschlossen. Die nahe gelegenge Autobahn 405, eine der am meisten befahren Straßen der USA, wurde zeitweise gesperrt. Videos in sozialen Netzwerken zeigten eine rote Feuerwand, die sich neben der von dichtem Morgenverkehr befahrenen Autobahn her walzte.

Schwere Waldbrände wüten in Kalifornien

Schwere Waldbrände haben in Kalifornien Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben und hunderte Gebäude zerstört.
Schwere Waldbrände haben in Kalifornien Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben und hunderte Gebäude zerstört. © REUTERS | GENE BLEVINS
Nach Angaben der Behörden brach das Feuer unweit der Ortschaft Ventura zwischen Santa Barbara und Los Angeles aus.
Nach Angaben der Behörden brach das Feuer unweit der Ortschaft Ventura zwischen Santa Barbara und Los Angeles aus. © REUTERS | GENE BLEVINS
Nach Angaben lokaler Medien breiteten sich die Brände explosionsartig aus.
Nach Angaben lokaler Medien breiteten sich die Brände explosionsartig aus. © dpa | Ryan Cullom
Viele Menschen verloren durch die Feuer ihre Häuser.
Viele Menschen verloren durch die Feuer ihre Häuser. © REUTERS | MIKE BLAKE
Feuerwehrleute ließen Häuser kontrolliert niederbrennen, die nicht mehr zu retten waren.
Feuerwehrleute ließen Häuser kontrolliert niederbrennen, die nicht mehr zu retten waren. © REUTERS | MIKE BLAKE
Zehntausende Menschen seien auf der Flucht vor den Flammen, hieß es.
Zehntausende Menschen seien auf der Flucht vor den Flammen, hieß es. © REUTERS | MIKE BLAKE
Auch im kalifornischen Sylmar weiter im Landesinneren brennt es. 2017 war für Kalifornien und andere westliche Staaten der USA wegen anhaltender Trockenheit ein besonders schlimmes Waldbrandjahr.
Auch im kalifornischen Sylmar weiter im Landesinneren brennt es. 2017 war für Kalifornien und andere westliche Staaten der USA wegen anhaltender Trockenheit ein besonders schlimmes Waldbrandjahr. © REUTERS | GENE BLEVINS
Für viele Tiere kam jede Hilfe zu spät.
Für viele Tiere kam jede Hilfe zu spät. © REUTERS | GENE BLEVINS
Die Brände griffen schnell um sich.
Die Brände griffen schnell um sich. © REUTERS | GENE BLEVINS
Verzweiflung bei den Menschen, die ihr Heim verloren haben.
Verzweiflung bei den Menschen, die ihr Heim verloren haben. © REUTERS | GENE BLEVINS
Die Feuer werden von den für Südkalifornien typischen Santa-Ana-Winden angefacht. Die Föhnwinde entstehen zwischen den Rocky Mountains und der Sierra Nevada.
Die Feuer werden von den für Südkalifornien typischen Santa-Ana-Winden angefacht. Die Föhnwinde entstehen zwischen den Rocky Mountains und der Sierra Nevada. © REUTERS | GENE BLEVINS
Die Behörden versuchen, die Feuer aus der Luft zu löschen.
Die Behörden versuchen, die Feuer aus der Luft zu löschen. © REUTERS | GENE BLEVINS
Doch auch der Abwurf des Löschwassers ist wegen der starken Winde schwierig.
Doch auch der Abwurf des Löschwassers ist wegen der starken Winde schwierig. © REUTERS | GENE BLEVINS
Dieses Auto ist nicht mehr zu retten.
Dieses Auto ist nicht mehr zu retten. © REUTERS | GENE BLEVINS
Anwohner bekämpfen Glutnester, die vom Wind verstreut werden.
Anwohner bekämpfen Glutnester, die vom Wind verstreut werden. © REUTERS | GENE BLEVINS
Das Feuer bei Sylmar wird „Thomas Fire“ genannt.
Das Feuer bei Sylmar wird „Thomas Fire“ genannt. © REUTERS | GENE BLEVINS
Wegen der Brände ist die Autobahn 210 gesperrt.
Wegen der Brände ist die Autobahn 210 gesperrt. © REUTERS | GENE BLEVINS
Ausgebrannte und völlig zerstörte Häuser im Norden des San Diego County.
Ausgebrannte und völlig zerstörte Häuser im Norden des San Diego County. © dpa | K.C. Alfred
Feuerwehrmann Simon Garcia vom Heartland Fire Department wird von einer Frau umarmt, nachdem sie ihr Haus unversehrt vorfand.
Feuerwehrmann Simon Garcia vom Heartland Fire Department wird von einer Frau umarmt, nachdem sie ihr Haus unversehrt vorfand. © dpa | Gregory Bull
Andere hatten nicht so viel Glück.
Andere hatten nicht so viel Glück. © dpa | Gregory Bull
Viele Häuser wurden vollkommen zerstört.
Viele Häuser wurden vollkommen zerstört. © dpa | Gregory Bull
Verbrannte Palmen bei Ventura.
Verbrannte Palmen bei Ventura. © dpa | Elijah Hurwitz
Die Brände aus der Luft.
Die Brände aus der Luft. © dpa | Stu Broce
1/23

Unabhängig von diesem Brand war der Bezirk Ventura County nordwestlich von Los Angeles besonders betroffen. Zehntausende Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben, nach Angaben der Behörden brannte seit Montag eine Fläche von mehr als 260 Quadratkilometern ab. Am Mittwoch fraß sich das Feuer bis zur Pazifikküste durch.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Auch im Norden und Osten von Los Angeles sind Tausende Häuser von Flammen bedroht. In den betroffenen Regionen gilt der Notstand. Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz.

Ein Autofahrer steht nördlich von Ventura, Kalifornien, auf dem Highway 101 neben seinem Wagen und blickt in Richtung einer Feuerwand.
Ein Autofahrer steht nördlich von Ventura, Kalifornien, auf dem Highway 101 neben seinem Wagen und blickt in Richtung einer Feuerwand. © dpa | Noah Berger

Eric Garcetti, der Bürgermeister von Los Angeles, sprach von einem „Wunder“, das bisher keine Todesopfer aus den Brandgebieten gemeldet wurden. Mit einem großen Aufgebot von Helfern würde man gegen die Flammen vorgehen. Bei abflauenden Winden machten die Einsatzteams am Mittwoch Fortschritte.

Heftige Winde hatten die Flammen angefacht und rasch verbreitet. Die gefürchteten Santa-Ana-Winde, trockene und heiße Winde, wehen mit hoher Geschwindigkeit aus dem Inland Richtung Küste. Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Nach der Vorhersage der Meteorologen muss bis mindestens Freitag mit starken Böen gerechnet werden. (dpa)