Berlin. Vier Sonntage, vier Kerzen – so kennt man bei uns die Adventszeit. Doch in einer norditalienischen Metropole ist alles ganz anders.

Mit dem 1. Adventssonntag beginnt die Vorbereitungszeit der Christen auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu Christi. Nach dem christlichen Glauben wurde Gott in Jesus von Nazareth als Mensch geboren. Jesus Christus wird damit zur Brücke zwischen Gott und den Menschen. Das ist der Kern der christlichen Heilsbotschaft.

Weihnachten ist also die „Ankunft“ des Herrn. Advent entstammt dem lateinischen Wort „adventus“, was eben Ankunft bedeutet. Advent und Weihnachten entstanden als christliche Feste erst im 4. bis 5. Jahrhundert.

Zeit des Fastens und der Buße

Der Advent beginnt am vierten Sonntag vor Heiligabend am 24. Dezember, in diesem Jahr also am Sonntag, 3. Dezember, wobei Heiligabend auf den 4. Advent fällt.

In den Gottesdiensten der Adventszeit werden Bibeltexte gelesen und Lieder gesungen, die die Ankunft des Erlösers zum Inhalt haben. Die Adventszeit war ursprünglich eine Zeit des Fastens – in den orthodoxen und orientalischen Kirchen ist sie dies heute noch.

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    In Mailand brennen sechs Kerzen

    Sie wird auch als eine Bußzeit angesehen, in der man sich auf die Wiederkehr Christi als Weltenrichter vorbereitet. Deshalb tragen katholische Priester in der Messfeier violette Gewänder – eine besondere farbliche Prägung, die auf die Buße hinweist.

    Eine Ausnahme bildet die Kirche von Mailand in Italien, wo von alters her der ambrosianische Kalender gilt, nach dem die Adventszeit sechs Wochen umfasst. Die Adventszeit beginn dort schon am ersten Sonntag nach St. Martin (11. November). Der Kalender ist benannt nach dem Heiligen Ambrosius, der im 4. Jahrhundert Bischof von Mailand war.

    Adventskranz und Kalender

    Ein weit verbreiteter Brauch der Adventszeit ist der Adventskranz, der mit Tannenzweigen umwickelt ist und vier Kerzen trägt, von denen an jedem Sonntag eine weitere angezündet wird. Die Idee stammt von dem evangelisch-lutherischen Theologen und Erzieher Johann Hinrich Wichern (1808–1881), der sich armer Kinder annahm und diesen die Wartezeit bis Weihnachten mit einem Kerzenkranz verkürzte.

    Zum allgemeinen Brauchtum gehört seit Anfang des 20. Jahrhunderts der Adventskalender mit 24 Türchen, von denen jeden Tag eines geöffnet wird. Hinter den Türchen verbargen sich ursprünglich adventliche Bilder; heutzutage sind es oft auch Schokoladenfiguren oder Spielsachen. (W.B.)

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