Köln. Roger Waters will in Köln ein Konzert geben, der WDR hat dafür geworben. Doch der Sänger und Bassist von Pink Floyd ist umstritten.

WDR-Intendant Tom Buhrow hat die Zusammenarbeit seines Senders mit dem Pink-Floyd-Musiker Roger Waters aufgekündigt. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf eine WDR-Sprecherin.

Waters will im Juni ein Konzert in Köln geben, für das bislang auch der Radiosender WDR4 geworben hatte. Der 74-jährige Brite ist dezidiert israel-feindlich eingestellt. Gegner werfen ihm Antisemitismus vor.

So ist Waters ein prominenter Unterstützer der BDS-Kampagne („Boycott, Divestment and Sanctions“), die Israel wirtschaftlich isolieren will. In Interviews vergleicht Waters Israel immer wieder mit Nazi-Deutschland. Bei Konzerten lässt er Ballons in Schweineform mit aufgemalten David-Sternen aufsteigen, seine Fans fordert er zum Boykott Israels auf.

WDR reagiert mit Absage auf Petition

Anlass für das Abrücken des WDR von Waters ist die Petition der Kölnerin Malca Goldstein-Wolf, die mehr als 1300 Unterstützer hat (Stand: 26. November). Goldstein-Wolf hat die Petition laut „Bild“-Zeitung auch mehrfach an den WDR geschickt.

Im Petitionstext heißt es: „Es schockiert mich zutiefst, dass WDR4 das Kölner Konzert des BDS-Aktivisten und leidenschaftlichen Antisemiten Roger Waters präsentiert. (...) Will der WDR tatsächlich das neue ,Kauft nicht bei Juden’ unterstützen? Und dann auch noch mit öffentlich-rechtlichen Mitteln?“

Persönliche E-Mail von Tom Buhrow

Wie die „Bild“-Zeitung schreibt, richtete sich WDR-Intendant Buhrow am Samstag in einer E-Mail persönlich an die Petentin: „Ich spüre, dass nicht viele Worte und Argumente Sie überzeugen werden, sondern nur eine eindeutige Handlung“, heißt es in der E-Mail. „Deshalb komme ich ihrer Bitte nach: Die Zusammenarbeit für das Konzert ist beendet.“

Goldstein-Wolf äußerte sich dem Blatt gegenüber zufrieden: „Ich habe nicht mit dieser Aussage gerechnet. Herr Buhrow hat Tacheles geredet. Ich hoffe, der SWR ändert nun auch seine Haltung.“ Der Südwestdeutsche Rundfunk präsentiert ebenfalls Waters-Konzerte. (küp)