Berlin. HIV und Aids sind weiter ein tödliches Problem. Zwar blieb die Zahl der Neuinfektionen konstant. Doch gerade Heteros werden sorgloser.

Im vergangenen Jahr haben sich rund 3100 Menschen in Deutschland neu mit HIV infiziert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag blieb die Neuinfektionsrate damit gegenüber 2015 konstant.

Hauptsächlich betroffen sind nach wie vor Männer, die Sex mit Männern haben – die Zahl ging hier jedoch in den vergangenen Jahren deutlich zurück. 2016 haben sich in dieser Gruppe 2100 Männer neu angesteckt.

Gestiegen ist die Zahl der Neuinfektionen aber bei den heterosexuellen Menschen – seit 2010 hat sich die Zahl fast verdoppelt auf aktuell 750 Fälle. Auch bei Drogenkonsumenten, die etwa infizierte Nadeln weiterverwenden, stieg die Fallzahl.

460 Menschen starben im vergangenen Jahr an oder mit HIV. Insgesamt sind den Angaben zufolge rund 88.400 Menschen in Deutschland mit dem Immunschwäche-Virus infiziert. Dabei ist ein großes Problem, dass sich viele der Infektion gar nicht bewusst sind. Geschätzt 12.700 Menschen leben mit HIV, ohne davon zu wissen.

Meiste Neuinfektionen in NRW

Die Bundesländer mit den meisten HIV-Neuinfektionen sind Nordrhein-Westfalen (640), Bayern (390), Berlin (380) und Baden-Württemberg (300). Wie die Deutsche AIDS-Stiftung mitteilte, fließen derzeit auch besonders in diese Bundesländer die meisten Hilfen – denn dort lebten auch die meisten Menschen mit HIV-positive Menschen.

Mit einer rasch beginnenden Therapie könnten diese zwar ein relativ normales Leben leben. „Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass HIV weiterhin nicht heilbar ist“, sagte die Chefin der Deutschen Aids-Stiftung, Elisabeth Pott laut Mitteilung. Bei einem positiven Test sollten sich die Menschen möglichst schnell behandeln lassen – das verhindere auch weitere Infektionen. (wck)