Bielefeld. Ex-Manager Middelhoff wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Nun ist er entlassen worden – wegen Weihnachtsamnestie früher als gedacht.

Der wegen Untreue zu drei Jahren Haft verurteilte frühere Top-Manager Thomas Middelhoff ist wieder auf freiem Fuß. Der 64-Jährige sei nach Verbüßung von knapp zwei Dritteln seiner Strafe am Donnerstag aus der Haft entlassen worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Bochum. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Der Manager konnte die Haftanstalt in Bielefeld dank einer Weihnachtsamnestie – bei der Häftlinge ein paar Tage ihrer Haftzeit gestrichen werden – noch einige Tage früher verlassen als erwartet. Ursprünglich hatte das Landgericht Bielefeld angeordnet, den Manager am 26. November zu entlassen. Begründet wurde die Strafaussetzung mit der guten Sozialprognose des 64-Jährigen. Die Bewährungszeit für den Manager, der in seiner Haftzeit als Freigänger in einer Behindertenwerkstatt in Bielefeld-Bethel arbeitete, beträgt vier Jahre.

Middelhoff verbüßte Strafe im offenen Vollzug

Middelhoff war im November 2014 vom Landgericht Essen wegen Untreue zulasten des ehemaligen Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Wegen Fluchtgefahr wurde er noch im Gerichtssaal verhaftet und saß mehr als fünf Monate in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Essen in Untersuchungshaft, bevor er gegen Kaution entlassen wurde. Seine Haftzeit verbüßte er danach im offenen Vollzug in Bielefeld.

Zuletzt machte Middelhoff mit einem Buch über seine Hafterfahrungen Schlagzeilen. Darin äußerte er scharfe Kritik am Strafvollzug. (dpa)