Frankfurt/Bexbach. In weiten Teilen Deutschlands war am Dienstag ein Feuerball am Himmel zu sehen. Was das war – und wie eine Jugendfeuerwehr profitiert.

Es war am Mittwoch ein Gesprächsthema in vielen Büros: Wer hat am Dienstagabend den grünen Feuerball am Himmel gesehen? Wer nicht das Glück hatte, kann den beeindruckenden Moment zumindest in einem Video nacherleben. Unsere Redaktion hat mit dem Mann gesprochen, der die Szene gefilmt hat und der nun auf Spenden für eine Jugendfeuerwehr im Saarland hofft. Von dem Himmelskörper dürfte es keine Spuren mehr geben.

Stefan Hirsch testete im saarländischen Homburg gerade eine Kamera, als das Phänomen am Himmel zu sehen war, sagte er unserer Redaktion. Das war Glück – deshalb gibt es den Flug des glühenden Körpers am Himmel so gut zu sehen. Unter dem Account der Feuerwehr Höchem, deren stellvertretender Wehrführer er ist, hat er das Video getwittert. Sichtungen gab es in Südwestdeutschland bis hin nach NRW und Thüringen, aber auch aus Frankreich und der Schweiz. Viele Nutzer beschrieben den Feuerball als blau. Aus den Meldungen an die International Meteor Organisation lässt sich die ungefähre Flugbahn ermitten.

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Objekt maximal einen Meter groß

Hirsch war zunächst nicht klar, was er dort filmte. „Der Flughafen Ramstein ist nicht weit von uns entfernt, ich dachte zunächst, da ist ein Flugzeug mit Nachbrenner unterwegs. Es war ja auch zum Teil hinter den Wolken.“ Als er sich die Bilder dann im Video noch einmal anschaute, war ihm klar, dass er einen Meteoriten oder einen Meteor gefilmt hat. Meteoriten werden die Boliden am Himmel genannt, wenn sie auch noch den Erdboden erreichen. „Für mich war nicht zu erkennen, ob er am Ende der sichtbaren Flugbahn hinter den Wolken verschwunden ist oder verglüht ist.

Von Verglühen in der Atmosphäre geht Experte Axel Quetz vom Max Planck Institut für Astronomie in Heidelberg aus. Der Himmelskörper könnte die Größe einer Faust oder eines Fußballs gehabt haben, sagte Quetz der dpa. Rüdiger Jehn von der Weltraumorganisation ESA schätzt die Größe auf maximal einen Meter. In 80 bis 100 Kilometern Höhe sei das Objekt auf die Atmosphäre geprallt, teilte die ESA mit.

Meteorschwarm erreicht Freitag seinen Höhepunkt

Feuerbälle dieser Größe gibt es deutlich häufiger, als sie auch wahrgenommen werden, erläutert Quetz. Die meisten blieben unbemerkt, aufgrund des Wetters oder weil sie bei Tageslicht auftreten. Das Phänomen könnte eine Sternschnuppe der Leoniden gewesen sein. Der Meteorschwarm tritt jährlich im November auf und erreicht am Freitag seinen Höhepunkt.

Das Video von Feuerwehrmann Hirsch spült jetzt der Jugendfeuerwehr in dem 1800-Einwohner-Ortsteil vielleicht noch etwas Geld in die Kasse. „Das kam mir sofort in den Sinn.“ Spenden an den Förderverein als Dankeschön dafür, diesen Moment sehen zu können oder für die Nutzung des Videos – für den Feuerwehrnachwuchs würde die Sternschnuppe erst recht zum Star.