Todendorf. Die Bundeswehr hat einen Unteroffizier suspendiert, gegen den wegen einer möglichen Sexualstraftat ermittelt wird. Der Soldat schweigt.

  • Die Bundeswehr hat einen Unteroffizier suspendiert
  • Gegen ihn wird wegen einer möglichen Sexualstraftat ermittelt
  • Der Soldat schweigt

Die Bundeswehr hat einen Soldaten suspendiert, gegen den wegen einer möglichen Sexualstraftat ermittelt wird. Das bestätigte ein Sprecher am Mittwoch. Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Missbrauchs an zwei Soldatinnen gegen einen 29 Jahre alten Unteroffizier der Luftwaffe.

Laut Kieler Staatsanwaltschaft schweigt der suspendierte Soldat zu den Vorwürfen. Die Tat soll in der Nacht zum 10. November auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Todendorf (Kreis Plön) an der Ostsee geschehen sein. Auf dem Truppenübungsplatz hatte es zuvor eine Schießübung gegeben, die am 9. November zu Ende ging. Danach soll es ein Trinkgelage gegeben haben.

Staatsanwaltschaft äußert sich nicht zu Details

Was vorgefallen sein soll, führt die Staatsanwaltschaft nicht im Detail aus. Nach Informationen des „Spiegel“ soll gegen den Mann wegen zweifacher Vergewaltigung ermittelt werden. Ein weiterer Soldat soll die Taten gefilmt haben, ohne einzugreifen. Der „Spiegel“ berichtete weiter, der Mann soll sich in die Zimmer der Kameradinnen geschlichen und diese vergewaltigt haben. Die alarmierten Feldjäger setzten den Soldaten fest und verständigten die Polizei.

Unklar ist, ob auch gegen den filmenden Soldaten ein Verfahren läuft. Der Film soll gelöscht worden sein, bislang konnten die Ermittler ihn offenbar noch nicht wieder herstellen.

Der mutmaßliche Täter gehört zur Flugabwehrraketengruppe 21, die zwei Standorte in der Nähe von Rostock in Mecklenburg-Vorpommern hat. Die 18 und 22 Jahre alten Frauen gehören laut der Luftwaffe der selben Gruppe an.

Tatverdächtiger kam wieder auf freien Fuß

Nach Polizeiangaben kam der Soldat wieder auf freien Fuß, weil gegen ihn laut Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt kein dringender Tatverdacht bestand. Gleichwohl gelte er weiter als Beschuldigter, sagte Oberstaatsanwalt Axel Bieler laut „Spiegel“. Ein Vergleich entnommener DNA-Proben und anderer Spuren vom Tatort soll nun zeigen, was in der Nacht wirklich passiert ist.

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins wurde gegen den Mann am Montag formal ein Dienstausübungs- und Uniformtrageverbot verhängt. (dpa/aba)