Genf. Anonym am Telefon wurde ein geschichtsträchtiger Diamant versteigert: der „Grand Mazarin“. Ein Sammler zahlte 12,3 Millionen Euro.

Ein privater Sammler hat sich den legendären pinkfarbenen Diamanten „Grand Mazarin“ bei einer Auktion in Genf gesichert. Wer die 12,3 Millionen Euro für den Stein mit 19,07 Karat auf den Tisch gelegt hat, durfte das Auktionshaus Christie’s am Dienstagabend nicht sagen. „Er war ein privater Sammler“, verriet der Chef der Juwelenabteilung und Auktionator, Rahul Kadakia.

Ein Rekordpreis wurde außerdem für einen riesigen weißen Diamanten an einer Kette mit Brillanten und Smaragden gezahlt: 28,7 Millionen Euro.

An dem „Grand Mazarin“ soll auch das Pariser Museum Louvre interessiert gewesen sein. Für Frankreich hat der Edelstein eine illustre royale Geschichte: Er war vom 17. Jahrhundert an mehr als 200 Jahre im Besitz des französischen Königshauses und wurde von vier Königen, vier Königinnen, zwei Kaisern und zwei Kaiserinnen getragen.

Staatsmann Mazarin vermachte den Stein dem französischen Königshaus

Das Juwel hatte einst dem französischen Staatsmann Kardinal Mazarin gehört und ist nach ihm benannt. Mazarin, der unter anderem dem Sonnenkönig Ludwig XIV. diente, hatte seine Diamantensammlung seinerzeit der Krone vermacht, unter einer Bedingung: dass der Diamant ewig seinen Namen tragen werde.

Der größte künstliche Diamant der Welt

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    Im Versteigerungssaal in einem Hotel in Genf knisterte gegen 21 Uhr die Spannung, doch dann ging alles schnell. Aus dem Saal selbst kamen nur ganz am Anfang Gebote, die Sammler mit den tiefsten Taschen waren über Telefon zugeschaltet. Innerhalb von wenigen Minuten ließ Kadakia den Hammer fallen, der den endgültigen Kauf besiegelt. Die Zahlung ist immer umgehend fällig.

    Insgesamt brachte die Juwelenauktion von Christie’s gut 90 Millionen Euro ein. (dpa)