Berlin. In der Grenzregion von Irak und Iran hat es ein Erdbeben der Stärke 7,3 gegeben. Auch Hunderte Kilometer entfernt war es zu spüren.
Nach dem schweren Erdbeben in den südlichen Kurdengebieten in der Grenzregion zwischen dem Iran und dem Nordirak ist die Zahl der Toten auf mehr als 300 gestiegen. Dem iranischen Innenministerium zufolge gab es am Montag 328 Tote und 2530 Verletzte. Weitere Opfer werden befürchtet.
Das Erdbeben der Stärke 7,3 hatte die Region am Sonntagabend erschüttert. Laut dem Geoforschungszentrum Potsdam lag das Zentrum des Bebens in etwa 34 Kilometern Tiefe in der iranischen Provinz Kermanschah. Irans Präsident Hassan Ruhani versprach den Menschen in der Erdbebenregion sofortige Hilfe.
Der türkische Rote Halbmond geht davon aus, dass 20.000 bis 30.000 Menschen direkt von dem Erdbeben betroffen seien, wie die Hilfsorganisation auf Twitter mitteilte. Erste Hilfslieferungen wurden vorbereitet.
Erdbeben noch Hunderte Kilometer entfernt zu spüren
Das Epizentrum des Bebens liegt in einer relativ dünn besiedelten Region südöstlich der irakischen Städte Erbil und Kirkuk in der Provinz Kermanschah. Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam ereignete sich das Beben um 19.18 Uhr mitteleuropäischer Zeit (Ortszeit 22.18 Uhr). Später am Abend wurde ein Nachbeben der Stärke 4,5 registriert, am frühen Montagmorgen gab es ein weiteres Nachbeben der Stärke 4,7.
Das Portal erdbebennews.de berichtet, dass das Beben so stark gewesen sei, dass schwere Erschütterung noch 100 Kilometer vom Epizentrum entfernt zu spüren gewesen sein müssen. Das Zentrum des Bebens lag in etwa 34 Kilometern Tiefe. Zahlreiche kleinere Städte entlang der Grenze zwischen Iran und Irak dürften getroffen worden sein.
Hunderte Tote bei Beben in Iran und Irak
Die Rettungsarbeiten sollten am Morgen beginnen, wenn es wieder hell wird, hieß es. Dann sollen auch Hubschrauber bei der Suche nach Überlebenden eingesetzt werden.
Video soll Schäden zeigen
In sozialen Medien fanden sich jedoch auch Berichte darüber, dass das Beben in wesentlich weiter entfernten Regionen zu spüren war. So etwa in Kuwait – also über 800 Kilometer vom Zentrum entfernt. Reuters zufolge bebte es auch in der irakischen Hauptstadt Bagdad.
Ein Video auf YouTube, das kurz nach dem Erdbeben hochgeladen wurde, soll die Auswirkungen des Bebens zeigen. Auf den Bildern sind eingestürzte Häuser und Menschen zu sehen, die auf die Straße geflüchtet sind.
Der kurdische Fernsehsender Rudaw dokumentierte ein Nachbeben wohl eher zufällig. Während eines Interviews mit einem Gast in der irakischen Stadt Sulaimaniyya ist (links im Bild) zu sehen, wie das Studio offensichtlich von einem weiteren Beben erschüttert wird. Kurdische Medien berichteten, dass Such- und Aufräumarbeiten in den meisten Orten erst am Montagfrüh beginnen könnten, weil es aktuell zu dunkel sei. (Mit Material von dpa und Reuters)