Neu Delhi. Schulen bleiben zu, Lkws dürfen nur noch mit unentbehrlichen Gütern fahren: In Indiens Hauptstadt ist die Luftverschmutzung bedrohlich.

Die Behörden der indischen Hauptstadt Neu Delhi wollen mit Notmaßnahmen die dramatisch hohe Luftverschmutzung bekämpfen. Auf unbestimmte Zeit würden alle Bauarbeiten gestoppt, und nur Lastwagen mit unentbehrlichen Gütern dürften in der Stadt fahren, erklärte Delhis Regierungschef Arvind Kejriwal am Donnerstag. Um den Autoverkehr zu reduzieren, würden die Parkgebühren erhöht.

In der kommenden Woche soll darüber hinaus jedes zweite Auto aus dem Verkehr gezogen werden: An einem Tag dürfen diejenigen mit geraden Nummern auf den Kennzeichen fahren, am nächsten Tag Autos mit ungeraden Nummern, wie Verkehrsminister Kailash Gahlot verkündete. Diese Maßnahme war im vergangenen Jahr erstmals ergriffen worden.

Feinstaub-Konzentration 75 mal höher als Obergrenze der WHO

Am Mittwoch waren alle Schulen bis Sonntag geschlossen worden. Die ohnehin sehr hohe Luftverschmutzung in der 17-Millionen-Metropole hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich verschlimmert.

Die Menschen in Neu Delhi gehen kaum noch ohne Atemschutz auf die Straßen.
Die Menschen in Neu Delhi gehen kaum noch ohne Atemschutz auf die Straßen. © REUTERS | SAUMYA KHANDELWAL

Dichter Smog umhüllte die Stadt, viele Menschen trugen Atemmasken. Auch andere Teile Nordindiens sowie des Nachbarlands Pakistan litten unter schlechter Luftqualität. Ein Grund ist das Abbrennen von Ernterückständen durch Bauern in der Region.

Die durchschnittliche Feinstaub-Konzentration in Neu Delhis Luft lag nach Angaben Kejriwals im November beim 47- beziehungsweise 75-fachen der Höchstwerte, die laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahresdurchschnitt für die Gesundheit noch unbedenklich sind. (dpa)