Nürnberg. Bei der Früherkennung wollen Ärzte Eltern erklären, wie sie verantwortungsvoll Medien nutzen – und so Schaden von den Kindern abwenden.

  • Bei der Früherkennung wollen Ärzte Eltern erklären, wie sie verantwortungsvoll Medien nutzen
  • Und so Schaden von den Kindern abwenden

Das Thema Smartphone- und Tablet-Nutzung zieht in die Kinderarztpraxen ein: Kinderärzte werden in Zukunft bei der Früherkennungsuntersuchung U3 Eltern eine Empfehlung mitgeben, über ihre Mediennutzung nachzudenken, sagte Uwe Büsching, stellvertretender Vorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag.

Der Leitfaden, der in den nächsten drei Monaten kommen solle, solle Eltern sensibilisieren, auf ihr eigenes Medienverhalten zu achten, wenn Kinder anwesend sind, sagte Büsching am Rande des Kita-Kongresses in Nürnberg.

Während des Stillens keine Serien schauen

Büsching verwies auf eine Untersuchung laut der zwei Drittel aller Mütter nachts beim Stillen eine Folge ihrer Lieblingsserien anschauten. „Das sollte nicht passieren. Keine Medien beim Essen und kein Essen beim Medienkonsum“, forderte Büsching. Der Kita-Kongress fand im Rahmen der Messe ConSozial statt.

Vor Erzieherinnen aus Kindertageseinrichtungen wies der Kinderarzt darauf hin, dass nach einer Studie zufolge 75 Prozent aller Vorschulkinder ein Smartphone oder Tablet täglich mehr als eine halbe Stunde nutzten. Unter ihnen gebe es mehr Fälle von motorischer Hyperaktivität als bei Kindern, die digitale Medien weniger nutzten. Auch Konzentrationsschwächen und Sprachentwicklungsstörungen kämen vermehrt vor, sagte der Kinderarzt. (epd)