Langley. Der US-Geheimdienst CIA hat 470.000 Dateien des Top-Terroristen Bin Laden ins Netz gestellt. Darunter ist auch ein Hochzeitsvideo.

Tagebücher, Dokumente, Zehntausende Fotos, Videos und Audioaufnahmen: Der US-Geheimdienst CIA hat ein umfassendes Datenarchiv über Osama Bin Laden veröffentlicht. Das Material soll der Öffentlichkeit helfen, die Terrororganisation Al Qaida und ihren getöteten Anführer zu verstehen, so CIA-Chef Mike Pompeo in einer Mitteilung.

Die Daten wurden von den US-Elitesoldaten sichergestellt, die Bin Laden bei einem nächtlichen Einsatz im Mai 2011 im pakistanischen Abbottabad aufspürten und töteten. Unter den insgesamt etwa 470.000 Dateien befindet sich laut CIA fast 80.000 Audio- und Bilddateien, mehr als 18.000 Dokumente und mehr als 10.000 Videos – darunter auch Privataufnahmen etwa von der Hochzeit von Bin Ladens Sohn Hamza. Das Material ist im arabischen Original belassen.

Nicht die erste Veröffentlichung der CIA zu Bin Laden

Laut CIA dokumentieren die Daten etwa Diskussionen zu strategischen oder religiösen Fragen innerhalb der Al Qaida. Forscher erhoffen sich davon ein besseres Verständnis der Organisation. Die CIA hatte bereits im Mai 2015 und im März 2016 erste Datensätze veröffentlicht.

Der 1957 oder 1958 in Saudi Arabien geborene Bin Laden war Gründer und Anführer der Terrororganisation Al Qaida, die als Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001 gilt. Bei Angriffen mit vier entführten Flugzeugen auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium in Washington starben etwa 3000 Menschen. (küp)