Münster. Jeder zweite Fahrradunfall passiert, nachdem ein Lkw rechts abgebogen ist. Viele der Unfälle lassen sich laut einem Experten vermeiden.

Allein im vergangenen Jahr gab es 77 Tote: Jeder zweite Fahrradunfall mit einem Lastwagen passiert, nachdem ein Lkw rechts abgebogen ist. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Unfallforschung der Versicherer (UdV).

„Häufig kommt es zu dem Unfall in der immer gleichen Situation“, sagte Siegfried Brockmann von der UdV am Donnerstag. In einer Studie hat die UdV von 2014 bis heute Unfälle mit Lastwagen untersucht.

Abbiege-Assistent könnte helfen

In etwa jedem zweiten Fall gerät demnach der Radfahrer unter einen Lastwagen, der rechts abgebogen ist. 3251 Radler haben sich im vergangenen Jahr bei der Kollision mit einem Lastwagen verletzt – 77 von ihnen haben 2016 einen solchen Unfall nicht überlebt.

Die Zahl der durch Lkw-Unfälle getöteten Radfahrer ist dabei seit Jahren auf einem ähnlichen Niveau. 2015 sind 72 Radler gestorben, 2014 waren es 75. Viele dieser Unfälle lassen sich nach Brockmann vermeiden: Lkw-Fahrern würde ein automatischer Abbiege-Assistent helfen.

Dabei warnt ein Computersystem den Fahrer, wenn er einen Fahrradfahrer etwa beim Abbiegen übersieht. Das ist eine Forderung, die auch der Bundesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) unterstützt. „Abbiege-Assistenzsysteme sind für uns der vielversprechendste Weg“, sagte deren Verkehrsexperte Roland Huhn. (dpa)

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