Kassel. Ein Kind in Kassel darf nicht Lucifer heißen. Die Stadt hat den teuflischen Namen abgelehnt. Am Ende fanden die Eltern einen anderen.

Den ungewöhnlichen Namen Lucifer haben Eltern für ihr Kind in Kassel ausgesucht, scheiterten damit aber an den Behörden. Ein Standesbeamter der Stadt Kassel habe vermutet, der Vorname könne das Wohl des Kindes gefährden, sagte Matthias Grund vom Amtsgericht in Kassel am Mittwoch. Das Gericht war von dem Beamten zur Klärung des Falls eingeschaltet worden.

Bei einer nicht-öffentlichen Anhörung ließen sich die Eltern schließlich überzeugen – jetzt wird das Kind Lucian heißen. Hätten sie auf ihrer Namenswahl beharrt, hätte das Amtsgericht entscheiden müssen, ob der Name zulässig ist. Zuerst hatte die Zeitung „Hessisch Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) über den Fall berichtet.

Ein generelles Verbot für bestimmte Namen gebe es in Deutschland nicht, erklärte Frauke Rüdebusch von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Mittwoch. „Es gibt Richtlinien, aber keine Gesetze.“ (dpa)