Berlin. Der Bestäubungsprozess der „Echten Feige“ ist kompliziert: Um die leckere Frucht zu produzieren, muss eine Wespe ihr Leben opfern.

  • Wer Feigen isst, verspeist in der Regel auch die Überreste einer Wespe
  • Grund dafür ist der komplizierte Bestäubungsprozess
  • Sind Feigen deshalb nichts für Vegetarier?

Im Herbst finden sie sich wieder im Obstregal: frische Feigen. Die kleinen Früchte mit dem süßen Fleisch sind vielfältig einsetzbar – mal herzhaft im Salat, süß auf der Vanille-Tarte oder eingekocht als Chutney.

Doch Feigen haben ein etwas unappetitliches Geheimnis: Wer sie isst, verspeist mit großer Wahrscheinlichkeit nämlich auch die sterblichen Überreste einer Wespe. Denn ohne das Insekt könnte die Feige gar nicht reifen.

Komplizierte Befruchtung

Die sogenannte Echte Feige, die wir essen, hat nämlich ausschließlich weibliche Blüten. Damit sie sich vermehren kann, braucht sie die Pollen einer weiteren Feigenart, der Bocksfeige. Diese für den Menschen ungenießbare Feigenart besitzt Blüten beiden Geschlechts. Und: In ihr wachsen Feigenwespen.

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    Die Weibchen dieser zwei bis drei Millimeter großen Tierchen krabbeln schließlich aus der Blüte der Bocksfeige heraus, voll gepackt mit Blütenstaub, und legen ihre Eier auch in den Blüten der Echten Feigen ab. Die Befruchtung bezahlen sie aber mit ihrem Leben.

    Können Vegetarier Feigen essen?

    Denn wenn sie durch die enge Öffnung in die Feigenblüte schlüpfen, verlieren sie ihre Flügel. Die Blüten werden bestäubt, aber die Wespe verendet. Sind Feigen also gar nicht für Vegetarier und Veganer geeignet?

    Ein wirkliches totes Tier findet sich ja nicht mehr in der Feige. Die Enzyme sorgen dafür, dass die Wespe in der Frucht zersetzt wird. Es bleibt nur ein Abbauprodukt übrig. Und das steckt in vielen pflanzlichen Lebensmitteln. Vegetarier sollten es sich also besser zweimal überlegen, wie eng sie das mit dem Verzehr nehmen.

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      (cho)