Hannover. Länger als ein Jahrhundert lag die tote Australierin in einem deutschen Museum. Nun kehren ihre Überreste zu ihrer Familie zurück.

In einer feierlichen Zeremonie hat das Landesmuseum Hannover die sterblichen Überreste einer vor über 100 Jahren gestorbenen indigenen Australierin zurückgegeben. Ein deutscher Minenpächter hatte die Tote in einem Sarg aus Rindenholz ohne Erlaubnis mitgenommen und 1909 dem damaligen Provinzialmuseum übergeben.

Die Rückkehr der sterblichen Überreste ihrer Vorfahren sei für die Aborigines von immenser Bedeutung, sagte die australische Botschafterin Lynette Wood am Dienstag in Hannover. Die Nachfahren der Frau hatten für ihre Rückkehr zur Familie ein Tuch mit Handabdrücken und Botschaften gestaltet.

Aus Deutschland sind bereits 52 tote indigene Australier zurückgeführt worden. Ethnologische Museen und Sammlungen beschäftigen sich zunehmend mit ihrem kolonialen Erbe. (dpa)