San Francisco. Starke Winde und Trockenheit machen der Feuerwehr in Kalifornien zu schaffen. Die Zahl der Toten bei den Bränden ist weiter gestiegen.

Die Schreckensnachrichten aus Nordkalifornien reißen nicht ab: Eine Woche nach Ausbruch der verheerenden Buschbrände fachten starke Winde die Flammen weiter an. Am Rande des Winzerortes Sonoma standen am Samstag (Ortszeit) ganze Hügel in Flammen, noch mehr Häuser brannten ab. Zuvor hatten die Behörden die Zahl der zerstörten Gebäude bei den jüngsten Bränden in dem Westküstenstaat mit mehr als 5700 beziffert.

Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf 38 gestiegen. Die Behörden rechnen mit weiteren Opfern. In Sonoma County, einem der am stärksten betroffenen Landkreise, waren zeitweise mehr als 400 Menschen vermisst. Am Samstag teilte die Polizei mit, dass nun noch 223 Menschen von ihren Familien gesucht würden. Die chaotischen Verhältnisse mit abgesperrten Straßen und Gebieten ohne Telefonnetz erschweren die Suche nach Angehörigen.

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Mehr finanzielle Hilfe benötigt

Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown sprach am Samstag von einer der „größten Tragödie“, die Kalifornien je erlebt habe. Zusammen mit der Senatorin des Bundesstaats Kalifornien, Dianne Feinstein, besuchte er das Katastrophengebiet. Dies seien die schlimmste Brände zu ihren Lebzeiten, sagte die 84-jährige Demokratin. Sie würde sich in Washington für noch mehr finanzielle Hilfe stark machen, betonte Feinstein.

Heftige Waldbrände wüten in Kalifornien

Der Kampf gegen die Flammen in Kalifornien geht unvermindert weiter. Die Zahl der Toten bei den verheerenden Bränden in Nordkalifornien ist auf 40 angestiegen. Bilder der Katastrophe.
Der Kampf gegen die Flammen in Kalifornien geht unvermindert weiter. Die Zahl der Toten bei den verheerenden Bränden in Nordkalifornien ist auf 40 angestiegen. Bilder der Katastrophe. © dpa | Marcio Jose Sanchez
Die Waldbrände sind aufgrund von Trockenheit und starker Winde nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Doch die Feuerwehr gewinnt langsam die Oberhand. An vielen Stellen werden die Flammen zurückgedrängt, doch es werden weitere Opfer befürchtet.
Die Waldbrände sind aufgrund von Trockenheit und starker Winde nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Doch die Feuerwehr gewinnt langsam die Oberhand. An vielen Stellen werden die Flammen zurückgedrängt, doch es werden weitere Opfer befürchtet. © dpa | Randall Benton
Tausende Häuser fielen den Flammen bereits zum Opfer.
Tausende Häuser fielen den Flammen bereits zum Opfer. © dpa | Paul Kuroda
Im Wohngebiet „Coffey Park“ in Santa Rosa hat ein Helfer eine Katze lebend gefunden.
Im Wohngebiet „Coffey Park“ in Santa Rosa hat ein Helfer eine Katze lebend gefunden. © dpa | Hector Amezcua
Arbeiter bei der Weinlese in St. Helena nahe Oakville. Sie ernten trotz des dichten Rauchs.
Arbeiter bei der Weinlese in St. Helena nahe Oakville. Sie ernten trotz des dichten Rauchs. © dpa | Rich Pedroncelli
Am 10. Oktober brachen die schweren Buschbrände in Kalifornien aus.
Am 10. Oktober brachen die schweren Buschbrände in Kalifornien aus. © dpa | Kent Porter
Die Sicherheitskräfte befürchteten weitere Todesopfer, denn noch immer werden Menschen vermisst. Viele Gebiete sind ohne Strom und Telefonnetz, was das Auffinden von Angehörigen schwierig macht.
Die Sicherheitskräfte befürchteten weitere Todesopfer, denn noch immer werden Menschen vermisst. Viele Gebiete sind ohne Strom und Telefonnetz, was das Auffinden von Angehörigen schwierig macht. © REUTERS | JIM URQUHART
Seit dem Ausbruch der verheerenden Brände kämpfen Tausende Feuerwehrleute gegen die Flammen in der Weinanbauregion nördlich von San Francisco an.
Seit dem Ausbruch der verheerenden Brände kämpfen Tausende Feuerwehrleute gegen die Flammen in der Weinanbauregion nördlich von San Francisco an. © dpa | Rich Pedroncelli
Dazu kommen nach Angaben von CNN etwa 4000 Ersthelfer, Freiwillige und Militärs.
Dazu kommen nach Angaben von CNN etwa 4000 Ersthelfer, Freiwillige und Militärs. © dpa | Kent Porter
Nach Schätzungen wurden rund 5700 Gebäude vernichtet.
Nach Schätzungen wurden rund 5700 Gebäude vernichtet. © REUTERS | JIM URQUHART
Das Inferno forderte schon mehr Menschenleben als das verheerende Feuer von 1991 in den Hügeln der Stadt Oakland, bei dem mehr als 2800 Häuser abbrannten.
Das Inferno forderte schon mehr Menschenleben als das verheerende Feuer von 1991 in den Hügeln der Stadt Oakland, bei dem mehr als 2800 Häuser abbrannten. © REUTERS | HANDOUT
Rührend: Neben einem Hydranten wurde ein Tisch mit Essen und ein Schild für die Feuerwehrleute aufgestellt mit den Worten: „Bitte rettet unsere Zuhause! Hier ist Essen für Euch.“
Rührend: Neben einem Hydranten wurde ein Tisch mit Essen und ein Schild für die Feuerwehrleute aufgestellt mit den Worten: „Bitte rettet unsere Zuhause! Hier ist Essen für Euch.“ © REUTERS | STAFF
Der unermüdliche Einsatz Tausender Feuerwehrleute in Nordkalifornien zeigte am Donnerstag erste Erfolge. Einer der verheerenden Brände im Bezirk Sonoma County – das sogenannte Tubbs-Feuer – sei zu zehn Prozent eingedämmt, teilten die Behörden mit.
Der unermüdliche Einsatz Tausender Feuerwehrleute in Nordkalifornien zeigte am Donnerstag erste Erfolge. Einer der verheerenden Brände im Bezirk Sonoma County – das sogenannte Tubbs-Feuer – sei zu zehn Prozent eingedämmt, teilten die Behörden mit. © dpa | Peter Thoshinsky
Bei starken Winden breiteten sich die Flammen jedoch an anderen Stellen weiter aus. Am Mittwoch hatten die über 5000 Einwohner von Calistoga den Befehl erhalten, ihre Häuser schnell zu räumen.
Bei starken Winden breiteten sich die Flammen jedoch an anderen Stellen weiter aus. Am Mittwoch hatten die über 5000 Einwohner von Calistoga den Befehl erhalten, ihre Häuser schnell zu räumen. © REUTERS | STEPHEN LAM
Die Flammen von 17 Großbränden, die Sonntag ausgebrochen sind und sich durch starke Winde, große Trockenheit und hohe Temperaturen rasant ausbreiteten, ...
Die Flammen von 17 Großbränden, die Sonntag ausgebrochen sind und sich durch starke Winde, große Trockenheit und hohe Temperaturen rasant ausbreiteten, ... © REUTERS | SOCIAL MEDIA
... haben mehr als 46.500 Hektar Land abgebrannt.
... haben mehr als 46.500 Hektar Land abgebrannt. © REUTERS | STRINGER
„Es ist die reine Zerstörung“, sagte Feuerwehrchef Ken Pimlott.
„Es ist die reine Zerstörung“, sagte Feuerwehrchef Ken Pimlott. © dpa | Paul Kitagaki Jr.
Was viele Kalifornier bei der Rückkehr in die Brandgebiete vorfinden, ist ein Schreckensszenario.
Was viele Kalifornier bei der Rückkehr in die Brandgebiete vorfinden, ist ein Schreckensszenario. © REUTERS | STEPHEN LAM
Besonders stark sind die Weinanbaugebiete in Napa und Sonoma betroffen.
Besonders stark sind die Weinanbaugebiete in Napa und Sonoma betroffen. © dpa | Stuart Palley
Verkohlte Weinzubereitungsanlagen.
Verkohlte Weinzubereitungsanlagen. © REUTERS | STEPHEN LAM
Anthony D'Amico (r.), Tochter Bella und Sohn Gio (l.) schauen sich in Santa Rosa die Überreste eines Nachbarhauses an.
Anthony D'Amico (r.), Tochter Bella und Sohn Gio (l.) schauen sich in Santa Rosa die Überreste eines Nachbarhauses an. © dpa | Barbara Munker
Vollständig ausgebrannte Fahrzeuge stehen wie in einem Untergangsfilm am Straßenrand.
Vollständig ausgebrannte Fahrzeuge stehen wie in einem Untergangsfilm am Straßenrand. © dpa | Kate Karwan Burgess
In der Stadt Santa Rosa wurde eine Ausgangssperre verhängt, um Plünderungen zu verhindern. In der Kleinstadt mit rund 175.000 Menschen brannten mehrere Wohngebiete ab. Gouverneur Jerry Brown erklärte für acht Gemeinden den Notstand.
In der Stadt Santa Rosa wurde eine Ausgangssperre verhängt, um Plünderungen zu verhindern. In der Kleinstadt mit rund 175.000 Menschen brannten mehrere Wohngebiete ab. Gouverneur Jerry Brown erklärte für acht Gemeinden den Notstand. © REUTERS | STEPHEN LAM
Bei starken Winden hatten sich mehr als ein Dutzend Brände rasch ausgebreitet. Die historische „Round Barn“-Scheune in Santa Rosa ist Opfer des Feuers geworden.
Bei starken Winden hatten sich mehr als ein Dutzend Brände rasch ausgebreitet. Die historische „Round Barn“-Scheune in Santa Rosa ist Opfer des Feuers geworden. © dpa | Kent Porter
Auch das Hilton Hotel in Santa Rosa ist nach einem großen Waldbrand betroffen.
Auch das Hilton Hotel in Santa Rosa ist nach einem großen Waldbrand betroffen. © dpa | Paul Kuroda
Aus der Luft sieht man die ganze Ausmaß der Zerstörung, die das Feuer angerichtet hat.
Aus der Luft sieht man die ganze Ausmaß der Zerstörung, die das Feuer angerichtet hat. © dpa | Paul Kuroda
Dieses Foto zeigt Anwohner in Santa Rosa (USA) beim Durchsuchen der Überreste eines abgebrannten Gebäudes.
Dieses Foto zeigt Anwohner in Santa Rosa (USA) beim Durchsuchen der Überreste eines abgebrannten Gebäudes. © dpa | Kent Porter
Die Brände hätten viele Regionen einfach überrollt, sagte Feuerwehrchef Ken Pimlott bei einer Pressekonferenz. Viele Menschen hätten rasch die Flucht ergreifen müssen.
Die Brände hätten viele Regionen einfach überrollt, sagte Feuerwehrchef Ken Pimlott bei einer Pressekonferenz. Viele Menschen hätten rasch die Flucht ergreifen müssen. © dpa | Kent Porter
Ein Lösch-Flugzeug fliegt über die Waldbrände Kaliforniens.
Ein Lösch-Flugzeug fliegt über die Waldbrände Kaliforniens. © dpa | Will Lester
Ein Helikopter im Löscheinsatz über der Stadt Orange im US-Bundesstaat Kalifornien.
Ein Helikopter im Löscheinsatz über der Stadt Orange im US-Bundesstaat Kalifornien. © REUTERS | MIKE BLAKE
Oktober ist nach Angaben der kalifornischen Behörden traditionell der Monat mit den meisten Bränden.
Oktober ist nach Angaben der kalifornischen Behörden traditionell der Monat mit den meisten Bränden. © dpa | Kent Porter
Brandbekämpfer im Einsatz.
Brandbekämpfer im Einsatz. © dpa | Jeff Gritchen
Pimlott sagte laut „Washington Post“, dass 95 Prozent aller Feuer in Kalifornien – vorsätzlich oder fahrlässig – von Menschen verursacht würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Blitze große Flächenbrände auslösten, sei sehr gering.
Pimlott sagte laut „Washington Post“, dass 95 Prozent aller Feuer in Kalifornien – vorsätzlich oder fahrlässig – von Menschen verursacht würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Blitze große Flächenbrände auslösten, sei sehr gering. © dpa | Jeff Chiu
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Mehr als zehntausend Feuerwehrleute und Helfer sind in den Brandgebieten im Einsatz. Gouverneur Brown hatte zuvor erklärt, die Bekämpfung der Flammen und der Wiederaufbau der Region werde den Bundesstaat viele Milliarden Dollar kosten. Die wirtschaftlichen Schäden in dem berühmten Weinanbaugebiet sind noch gar nicht absehbar. (dpa)